Christiana Figueres, Generalsekretärin des Sekretariats der UN-Klimarahmenkonvention. (Foto: UN)
Lima – Weltweit fliessen jährlich zwischen 340 und 650 Milliarden Dollar in den Klimaschutz. Das geht aus dem ersten Zweijahresbericht des Finanzkomitees des UN-Klimasekretariats für die Jahre 2011 und 2012 hervor, der am Mittwoch bei der UN-Konferenz in Lima vorgestellt wurde. Die Ausgaben umfassen private und staatliche Ausgaben. Die Differenz zwischen Mindest- und Höchstbetrag ergibt sich aus unterschiedlichen Ansätzen, welche Ausgaben als klimaschutzrelevant angerechnet werden.
Die Subventionen für Öl und Gas sowie Investitionen in fossile Brennstoffträger sind aber demnach fast doppelt so hoch.
Die Unterstützung der Industrieländer für die Entwicklungsländer wird auf jährlich 35 bis 50 Milliarden US-Dollar beziffert. Enthalten sind auch staatliche Entwicklungshilfe und Mittel von Entwicklungsbanken. Mit privaten Mitteln gerechnet, beläuft sich die Summe auf 40 bis 175 Milliarden Dollar. Insgesamt werden 95 Prozent der Mittel zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase eingesetzt.
Finanzierung ein entscheidender Schlüssel
«Die Finanzierung wird ein entscheidender Schlüssel sein, das international vereinbarte Ziel zu erreichen, den weltweiten Temperaturanstieg auf unter zwei Grad zu begrenzen und die Menschen und die Erde vor dem gefährlichen Klimawandel zu bewahren», sagte die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres.
Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig warnte davor, die genannten Beträge einfach auf die Zusagen der Industrieländer anzurechnen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar im Kampf gegen den Klimawandel bereitzustellen. Beides habe wenig miteinander zu tun. «Bei der 100 Milliarden-Zusage sind wir auf keinem guten Weg. Die Industrieländer müssen hier (in Lima) erklären, dass sie bereit sind, über diesen Betrag zu reden und aufzeigen, wie genau sie ihre Zusage erfüllen wollen», sagte Kowalzig der dpa.
Geklärt werden müsse zudem, ob die von der UN genannten Zahlen auch Investitionen zur Erhaltung von Kohlekraftwerken umfassten. Oft würden Kohlekraftwerke zwar moderner und effizienter gemacht und auf diese Art klimaschädliche Emissionen verringert. «Aber zum Schluss steht dann möglicherweise eine verlängerte Laufzeit für diese Kraftwerke, obwohl die Zeit für fossile Energieträger vorbei ist.» (awp/mc/ps)