Zürich – Auf seinem Symposium ‘Rethink Responsible Capital’ brachte Lombard Odier Investment Managers (Lombard Odier IM) führende Köpfe aus Politik, Wirtschaft und dem Investmentbereich zusammen. Sie diskutierten darüber, wie sich die Welt angesichts bedeutender sozialer und ökologischer Herausforderungen verändert, und wie Investoren ihre Portfolios auf dieses neue Paradigma ausrichten können.
Hauptredner waren Al Gore, ehemaliger US-Vizepräsident und Mitbegründer von Generation Investment Management, sowie Christiana Figueres, der eine Schlüsselrolle beim Pariser Abkommen von 2015 zukam.
Hubert Keller, Managing Partner und CEO von Lombard Odier IM, beschrieb den langfristigen Wirtschaftsausblick und die Investmentrisiken und -chancen, die Investoren betreffen. „Nachhaltigkeit ist von zentraler Bedeutung für die Wirtschafts- und Investmentergebnisse. Die Weltwirtschaft steht vor grossen Herausforderungen, die einen umwälzenden Effekt auf unsere Volkswirtschaften und die Unternehmen, die diese antreiben, haben werden; demographische Veränderungen, Klimawandel, Knappheit natürlicher Ressourcen, Ungleichheit und Digitalisierung. Wir beobachten eine Veränderung im Verbraucherverhalten und eine nachhaltigere politische Agenda. Der regulatorische Wandel beschleunigt sich. Die heutigen Entscheidungen der Regierungen werden das Wesen unserer Volkswirtschaften in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern. Dies schafft Chancen und Risiken“, sagte Huber Keller.
„Investoren müssen wissen, wie sie ihre Portfolios vor Nachhaltigkeitsrisiken schützen und diese auf die Renditetreiber von morgen ausrichten können. Die Investmentbranche muss mit den Kunden zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit in alle Portfolios zu integrieren. Dies geht weit über kleine Allokationen in einzelnen Produkten hinaus. Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, sicherzustellen, dass sie langfristig nachhaltig bleiben. Unternehmen, die sich an die Herausforderungen, die die Nachhaltigkeit mit sich bringt, anpassen, werden gedeihen. Diejenigen, die langsam handeln, werden zu kämpfen haben. Als Verwalter des weltweiten Kapitals muss die Investmentbranche enger mit dem Unternehmenssektor zusammenarbeiten, um kurzfristiges Denken und Handeln anzugehen und sich für nachhaltigere Geschäftsmodelle und -praktiken einzusetzen“, fügte Keller weiter an.
Das Symposium sieht die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) als Rahmen für die Festlegung von Erwartungen rund um nachhaltige Geschäftspraktiken. In einer Podiumsdiskussion wurde die Notwendigkeit betont, bessere Wege zu finden, um soziale und ökologische Risiken und Erträge zu definieren und zu messen.
In seiner Rede sprach Al Gore, früherer US-Vize-Präsident und Mitgründer von Generation Investment Management, vom Ausmass des Klimawandels und dessen Bedrohung für die globale Wirtschaft. Gore wies auf das rasche Tempo hin, mit dem sich ganze Sektoren und Länder in Folge der Nachhaltigkeitsherausforderungen bereits verändern, was Investoren Risiken und Chancen bietet: „Die tiefgreifenden Veränderungen, die mit der Klimakrise einhergehen, setzen Besitzer nicht nachhaltiger Vermögenswerte wie fossiler Brennstoffe besonderen finanziellen Risiken aus. Frankreich zum Beispiel hat angekündigt, jede weitere Exploration zu verbieten. Und Indien hat bekanntgegeben, dass innerhalb von zwölf Jahren 100 Prozent der neuen Fahrzeuge per Gesetz Elektrofahrzeuge sein müssen“, sagte Al Gore.
Mit den Fortschritten bei Wind- und Solarenergie hob er einige Lösungen hervor, die sich angesichts der Herausforderungen, die mehr Nachhaltigkeit mit sich bringt, entwickelt hätten. „Produkte und Dienstleistungen, die die Lebensqualität heute verbessern, ohne Ressourcen von morgen zu verbrauchen, haben das grösste Wachstumspotenzial“, fügte Al Gore hinzu. Er sprach vom Übergang zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell, bei dem die ‘Nachhaltigkeits-Revolution die grösste einzelne Investmentchance in der Geschichte ist‘.
Christiana Figueres, die frühere Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), hatte massgeblich dazu beigetragen, die weltweite Unterstützung für das Pariser Übereinkommen von 2015 sicherzustellen. Sie ging auf das wachsende Gefühl der Dringlichkeit und die zu erwartende Beschleunigung regulatorischer Massnahmen, um Nachhaltigkeitsherausforderungen anzugehen, ein. Christiana Figueres legte dar, wie Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, insbesondere im Bereich fossiler Brennstoffe, die Geschäftsmodelle in einer Reihe von Industrien und Sektoren beeinflussen.
„Wir sehen die Anziehungskraft der Technologie und den Druck der Politik auf internationaler und nationaler Ebene, und wir profitieren von der Nutzung der Digitalisierung, um das Tempo des Wandels zu beschleunigen», sagte Christiana Figueres. Auch wenn in vielen Ländern die ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien übertroffen wurden, mahnte Figueres, dass noch viel mehr getan werden müsse, um die im Pariser Abkommen formulierten Ziele zu erreichen. „Anleger sollten davon ausgehen, dass Nachhaltigkeitsherausforderungen eine disruptive Wirkung auf das Anlageportfolio haben. Die Unternehmen müssen ihren Fokus auf soziale, ökologische und Governance-Themen in die obere Managementebene bringen «, sagte Figueres. (Lombard Odier/mc)
Über Lombard Odier IM
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