Mehr als nur heisse Luft

Mehr als nur heisse Luft

Am 17. April ist bei Metal Paint das erste Bauteil für die neue regenerative Nachverbrennung mit Wärmerückgewinnung angeliefert worden. (Foto: Klimastiftung Schweiz)

Menziken – Stahl und Alu werden im aargauischen Menziken bei hohen Temperaturen beschichtet. Ab Anfang Mai benutzt die Firma Metal Paint ihre Abwärme zum Vorheizen von Frischluft und Wasser für den Trockenofen und die Vorbehandlungsbäder. Damit spart sie jedes Jahr 750 Tonnen CO2. Wegen der grossen CO2-Reduktion erhält sie dafür die maximale finanzielle Unterstützung der Klimastiftung Schweiz.

«Unser Puls steht auf 150», sagt Markus Reber, Geschäftsführer der Aargauer Firma Metal Paint. Bis Ende April baut das Unternehmen einen Wärmetauscher ein, der den Energieverbrauch massiv senken soll. Wärme wird bei Metal Paint viel gebraucht. Die Firma beschichtet Stahl und Alu, damit dieses für den Bau, für Haushaltmaschinen, Autos oder technische Geräte genutzt werden kann. Die Beschichtung wird bei hohen Temperaturen aufgetragen und bewirkt, dass die Metalle nicht rosten, formbar werden und gut aussehen. Die Nutzung der Abwärme dieses Prozesses soll den CO2-Ausstoss der Firma um 750 Tonnen pro Jahr senken. Markus Reber erklärt: «Die 430 Grad warme Abluft unserer Öfen geht über einen 15 Meter hohen Kamin weg. Daneben bauen wir nun ein Element hin, das die Frischluft aufwärmt.»

Grosses Potenzial der KMU im Klimaschutz
Die Wärmerückgewinnung wird von der Klimastiftung Schweiz mit 200’000 Franken unterstützt. Dies ist der höchste Beitrag, den die Stiftung für einzelne Projekte ausspricht. Er kommt zustande, weil die CO2-Einsparung des Projekts sehr hoch ist. «Das Beispiel Metal Paint zeigt uns, wie gross das Potenzial bei manchen KMU ist, konkret etwas für den Klimaschutz zu tun», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Dieses Potenzial zu finden und zu nutzen ist das Ziel der Klimastiftung Schweiz. Sie wird getragen von 24 renommierten Dienstleistungsfirmen in der Schweiz und in Liechtenstein. Diese Firmen, zumeist Versicherungen, Banken und Berater, verbrauchen verglichen mit ihrer Grösse wenig CO2. Dadurch bezahlen sie nur wenig CO2-Abgaben an den Bund und erhalten mit der Rückvergütung mehr Geld zurück. Den Überschuss der Rückvergütung bezahlen sie freiwillig der gemeinsamen Stiftung, die klimafreundliche KMU fördert.

«Unser CO2-Ausstoss beschäftigt mich seit Jahren»
Markus Reber ist froh um den Förderbeitrag, der einen Fünftel der Gesamtkosten des Projekts von gut einer Million Franken abdeckt. «Dadurch konnten wir vorgängig wirklich genaue Analysen machen und uns mit weniger finanziellem Druck für die beste Variante entscheiden», sagt er. Langfristig wird sich die hohe Investition für die Anlage sogar auszahlen, da die Metal Paint weniger Brennstoffe für das Heizen ihrer Öfen braucht. Für Markus Reber steht beim Umbau aber der Klimaschutz im Vordergrund: «Es hat mich seit Jahren beschäftigt, dass wir viel CO2 produzieren und die Abwärme unserer Öfen ungenutzt wegging.» (Klimastiftung/mc)

Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 550 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 10 Millionen Franken unterstützt. Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen. Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

Die Partner der Klimastiftung
Schweiz Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.

Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch

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