Zürich – Im 1. Quartal 2017 verharrt der Bauindex auf hohen 144 Punkten. Die erwarteten saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes für den Jahresbeginn liegen damit im Bereich des Vorquartals. Während der Hochbau wieder zulegen dürfte (+4.0%), liegt der Tiefbauindex etwas hinter dem erfolgreichen Vorquartal zurück (–3.4%), wie aus dem Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor geht.
Insgesamt rechnen die Experten für das laufende Jahr mit einer zunehmend vom Hochbau getragen Fortsetzung des Erfolgskurses. Die entscheidende Rolle dürfte dabei der Mietwohnungsbau spielen. Der Run auf die im vorherrschenden Negativzinsumfeld attraktiven Immobilienanlagen dürfte sich in einer rekordhohen Anzahl produzierter Wohneinheiten niederschlagen.
Längerfristig ist dieser Bauboom jedoch ein zweischneidiges Schwert: Die durch das Tiefzinsumfeld getriebenen hohen Umsätze beim Hochbau haben gewissermassen den Charakter eines Vorschusses. Dieser wird wegfallen, sobald Immobilien für Anleger im Vergleich zu anderen Anlageklassen wieder an Attraktivität verlieren – etwa durch einen Anstieg des Zinsniveaus. Die vorgeholten Umsätze beim Neubau werden die Auftragseingänge belasten, bis das Überangebot auf den Nutzermärkten wieder abgebaut ist. Umso mehr sind die Baumeister gefordert, bereits heute in kostensenkende und effizienzsteigernde Methoden und Technologien (z.B. BIM und Lean Construction) zu investieren. (CS/SBV/mc/pg)