sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.
Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv, der grösste Wirtschaftsdachverband der Schweiz, bedauert den heutigen Entscheid des Nationalrates, die Vorlage zur Vereinfachung der Mehrwertsteuer (MWSt) an den Bundesrat zurückzuweisen. Damit wird die grosse Chance verspielt, der Schweizer Wirtschaft jährlich rund 300 Millionen Franken an Regulierungskosten zu ersparen und gleichzeitig neue beträchtliche Wachstumsimpulse auszulösen.
Die Entscheidung der grossen Kammer sei umso enttäuschender, als im Bereich der administrativen Entlastung bis heute keine andere Reform die Tragweite des MWSt-Einheitssatzes gehabt habe, so der sgv in einer Mitteilung. Es ist ein Kernanliegen des sgv, die Regulierungskosten bis 2018 um 10 Milliarden Franken zu senken. Damit soll der Wachstumskurs der Volkswirtschaft nachhaltig gesichert werden – mit positiven Auswirkungen auf Beschäftigung und Wohlfahrt in der Schweiz.
Das vom Parlament vorgeschlagene Modell mit zwei Sätzen und vielen Ausnahmen zementiere den Status quo und führe zu keinerlei Entlastungen der KMU, so der sgv. Die Mehrwertsteuer dürfte somit nach wie vor eine komplizierte Steuer bleiben, wie die von der Eidgenössischen Steuerverwaltung zum Thema publizierten 50 Broschüren und 1500 Seiten Erklärungen eindrücklich beweisen. (sgv/mc)