Mekong: Fallschirm-Gecko und Zorro-Schlange entdeckt
Wasserschlange mit «Zorro»-Maske. (Foto: John C. Murphy)
Zürich – Fliegende Frösche, Riesen-Hörnchen und Fallschirm-Geckos – und das sind nur die skurrilen und bizarrsten Vertreter aus dem aktuellen WWF-Bericht „Mysterious Mekong“. Über 360 Tier- und Pflanzenarten wurden in den letzten zwei Jahren in der südostasiatischen Mekong-Region entdeckt und erstmalig wissenschaftlich beschrieben.
Viele Arten könnten direkt einem Science Fiction-Film entsprungen sein, wie zum Beispiel die Schlange mit Zorro-Maske oder ein Fisch, der seine Geschlechtsorgane auf dem Kopf hat. Doch tatsächlich kommen sie nicht von fernen Welten, sondern leben auf unserem Planeten. „Die Mekong-Region ist ein Hotspot der biologischen Vielfalt, wo auch heute noch immer wieder spektakuläre neue Arten entdeckt werden“, sagt die WWF-Artenschutz-Expertin Doris Calegari.
Unter den Neuentdeckungen finden sich 290 Pflanzen, 24 Fische, 21 Amphibien, 28 Reptilien, drei Säugetiere und ein Vogel. Die Region „Greater Mekong“ erstreckt sich über Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und Chinas südwestliche Provinz Yunnan.
Artenvielfalt im Mekong bedroht
Doch dieses Paradies ist in Gefahr. Seit 1973 verloren die Mekong-Staaten 42.4 Millionen Hektaren Wald bzw. 30 Prozent ihrer Waldfläche. „Auch der Bau von Strassen und schnell wachsende Städte bedrohen die Artenvielfalt am Mekong“, sagt Calegari. „Zahlreiche Arten drohen zu verschwinden, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.“ Bereits heute finden sich 70 Prozent der nur hier vorkommenden Säugetierarten auf der Roten Liste, darunter der Indochinesische Tiger oder der Asiatische Elefant.
Der WWF fördert zusammen mit der lokalen Bevölkerung, der Wirtschaft und den Regierungen eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in der Mekong-Region und schützt so wertvolle, natürliche Lebensräume und die grosse Artenvielfalt. (WWF/mc/pg)
Report «Mysterious Mekong»