Mekong: Über 1500 neue Arten entdeckt
Diese Eidechse gibt es nur als Weibchen – sie klont sich selber. © L. Lee Grismer / WWF
Zürich – Ein nasenloser Affe, fleischfressende Pflanzen und eine Eidechse, die sich ohne Männchen fortpflanzt. Die Mekong-Region ist für Biologen eine wahre Fundgrube. Seit 1997 wurden dort über 1500 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Doch diese Naturvielfalt ist bedroht.
Allein im vergangenen Jahr wurden in der Mekong-Region 208 Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Das entspricht vier neuen Arten pro Woche, von denen die meisten nur in dieser Region zu finden sind. Ein neuer WWF-Report berichtet über die zehn aufregendsten Entdeckungen in der Mekong-Region (diese umfasst Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und die chinesische Provinz Yunnan). Darunter sind:
- ein nasenloser Affe, der noch nie fotografiert werden konnte
- eine Eidechse, die sich selber klont
- fleischfressende Pflanzen, die sich von Ratten, Mäusen, Eidechsen und kleinen Vögeln ernähren
Lebensgrundlage für 300 Millionen
Viele dieser neuentdeckten Arten sind stark bedroht. Der ungebremste Bau von Strassen, Siedlungen und Staudämmen, die Rodung von Wäldern und der Klimawandel zerstören die Naturvielfalt in der Region. „Die lokalen Behörden dürfen den Schutz der Natur nicht länger nur als Kostenfaktor betrachten. Eine intakte Natur bildet die unentbehrliche Lebensgrundlage für die 300 Millionen Menschen, die dort leben“, sagt Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz. (WWF Schweiz/mc/ps)
- Report «Wild Mekong» (englisch, pdf)