M&G: «Noch nicht das Ende der quantitativen Lockerung»
«Ziemlich friedliche Töne von der EZB heute. Wie allgemein erwartet, hat die EZB ein Enddatum für den Kauf von Nettovermögenswerten festgelegt. Dies wird dadurch gemildert, dass das Einkaufsvolumen nicht einfach von derzeit 30 Milliarden Euro pro Monat auf Null Ende September sinken wird, sondern sich erst im vierten Quartal auf 15 Milliarden Euro pro Monat verjüngt, bevor es schliesslich zum Jahresende gestoppt wird.
Hervorzuheben ist jedoch, dass dies nicht das Ende der quantitativen Lockerung in Europa bedeutet. Die EZB wird die fälligen Schulden für einen längeren Zeitraum nach dem Ende der Nettokäufe reinvestieren und damit den europäischen Rentenmärkten auf absehbare Zeit weiterhin Liquidität zuführen, wenn auch deutlich langsamer als in den letzten Jahren.
Auf der Zinsseite hat die EZB de facto Zinserhöhungen für die erste Hälfte des nächsten Jahres ausgeschlossen. Da die jüngsten Wirtschaftsdaten deutlich schwächer als in der zweiten Jahreshälfte 2017 ausfielen, waren die Chancen für eine Zinserhöhung Anfang 2019 ohnehin recht gering geworden, doch die heutige Erklärung der EZB hat alle Unklarheiten ausgeräumt.» (M&G/mc)