Mieten im Mai wieder leicht gestiegen
Zürich – Nach einem Rückgang im April verzeichnen die Angebotsmieten in der Schweiz aktuell ein leichtes Wachstum, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Ebenfalls gestiegen sind die Angebotspreise von Einfamilienhäusern, während Eigentumswohnungen günstiger zum Verkauf ausgeschrieben werden.
Schaltet mit den Lockerungen der Corona-Massnahmen auch der Mietwohnungsmarkt wieder in den normalen Modus? Darauf deutet der jüngste Anstieg der Marktmieten in der Schweiz hin: Im Mai sind die in Inseraten ausgeschriebenen Mietpreise im schweizweiten Durchschnitt um 0,5 Prozent gestiegen, wie der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Der Rückgang vom April (-0,7 Prozent) ist damit praktisch wettgemacht.
Steigende Inseratezahl
Auch die zunehmende Marktaktivität deutet darauf hin, dass die unmittelbare Verunsicherung abflacht: Nachdem die Anzahl Inserate im März und April auf rund 17‘000 gesunken ist, konnten im Mai wieder über 20‘000 Mietwohnungsangebote ausgewertet werden. Die Zahl der Annoncen hat mit diesem Anstieg von rund 15 Prozent wieder das Niveau von vor der Corona-Krise erreicht. «Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sind langfristige Negativfolgen für den Wohnungsmarkt nicht vom Tisch», sagt Martin Waeber, Managing Director von ImmoScout24. «Abhängig von Arbeitsmarkt und Zuwanderung könnte eine „zweite Welle“ wirtschaftlicher Art die Mietpreise auf breiter Front zum Sinken bringen», so der Immobilienexperte.
Die Angebotsmieten entwickeln sich je nach Region unterschiedlich. Gestiegen sind die Preise in der Zentralschweiz (+0,4 Prozent), in der Genferseeregion (+0,4 Prozent), in der Grossregion Zürich (+0,1 Prozent) und im Mittelland (+0,1 Prozent). Während sich im Tessin keine Veränderung zeigt (0,0 Prozent), sind in der Nordwestschweiz (-0,1 Prozent) und in der Ostschweiz (-1,3 Prozent) sinkende Mietpreise zu beobachten.
Angebotspreise für Einfamilienhäuser wachsen
Nach einem leichten Rückgang im Vormonat werden Einfamilienhäuser per Ende Mai wieder zu 0,8 Prozent höheren Werten ausgeschrieben. Auch langfristig wächst die Zahl auf dem Preisschild für den Traum vom eigenen Haus: Über die letzten zwölf Monate beträgt der Anstieg 2,4 Prozent. Demgegenüber zeigen sich die Angebote für Eigentumswohnungen mit einem Rückgang von 0,6 Prozent erstmals dieses Jahr auf tieferem Niveau als im Vormonat. Über die vergangenen zwölf Monate ist mit 1,4 Prozent aber auch in diesem Teilmarkt ein Preisanstieg festzustellen. Ob der Wohneigentumsmarkt tatsächlich krisenresistent ist, bleibt jedoch abzuwarten. (ImmoScout24/mc/pg)