Flamatt – Im Monat September haben Schweizerinnen und Schweizer auf der Suche nach einer neuen Wohnung von leicht tieferen Mieten profitiert. Aufgrund steigender Leerstände dürften die Angebotsmieten weiter sinken, hingegen wird Wohneigentum noch begehrter.
Die in Inseraten im September ausgeschriebenen Mietpreise sind gemäss dem von Immoscout24 und der Immobilienberatungsfirma IAZI am Freitag veröffentlichten Swiss Real Estate Offer Index im Durchschnitt um 0,3 Prozent gesunken. Über die vergangenen zwölf Monate gingen die Angebotsmieten um leichte 0,1 Prozent zurück.
Je nach Region haben sich die Mieten in den Inseraten unterschiedlich entwickelt. Am deutlichsten gingen sie im September in der Genferseeregion und im Mittelland (-0,5%) zurück. Und auch in der Zentralschweiz (-0,2%) zeigt der Trend nach unten.
Demgegenüber wurden Wohnungen im Tessin teurer ausgeschrieben. Die Angebotsmieten legten dort um 1,6 Prozent zu. Steigende Angebotsmieten wurden auch im Grossraum Zürich (+0,8%) und in der Nordwestschweiz (+0,3%) gemessen, während sie sich in der Ostschweiz stabil entwickelten.
Leerstände nehmen zu
«Für das Jahr 2020 zeichnet sich erneut ein deutlicher Anstieg der Leerwohnungszahl ab», wird Martin Waeber, Immobilienexperte bei ImmoScout24, in der Mitteilung zitiert. Damit dürfte die Verhandlungsmacht der Mieter in den kommenden Monaten zunehmen.
Im Kanton Zürich beispielsweise stehen den Angaben zufolge rund 6’850 Wohneinheiten leer, was knapp 200 mehr sind als noch vor einem Jahr. Und auch in den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft und Luzern steigen die Leerstände. Den grössten Sprung machte aber der Kanton Waadt mit 1’182 zusätzlich leerstehenden Einheiten.
Nach wie vor begehrt sind Wohnlagen in den Städten. So zählen die Stadtkantone Basel und Genf gemäss der Studie weniger Leerwohnungen als im Vorjahr, und in den Städten Zürich und Bern verharre der Wert auf tiefem Niveau.
Steigende Nachfrage nach Wohneigentum
Während die Mieten unter Druck kommen steigen die Preise für Wohneigentum. Im September seien Einfamilienhäuser zu 0,7 Prozent höheren Werten ausgeschrieben worden, heisst es. Anbieter von Eigentumswohnungen hätten ihre Preisforderungen mit 1,0 Prozent sogar noch stärker erhöht.
Noch deutlicher wird der Run auf Eigenheime mit Blick auf die letzten zwölf Monate: In diesem Zeitraum sind die Angebotspreise für Einfamilienhäuser gemäss der Studie um 4,7 Prozent gestiegen und jene für Eigentumswohnungen um 4,5 Prozent. (awp/mc/ps)