(Foto: Migros)
Zürich – Die Migros hat das Projekt «unbegleiteter kombinierter Verkehr» (UKV) vom Mittelland Richtung Ostschweiz gestartet. Mit diesem soll das Ziel, bis 2020 bei Lastwagentransporten acht Prozent des CO2-Ausstosses einzusparen und dies bei zehn Prozent mehr Transportleistung, erreicht werden. Der erste Zug von SBB Cargo mit Containern für die Migros Ostschweiz kam am Montag Morgen in Gossau an.
Transporte möglichst effizient und umweltfreundlich zu gestalten ist bei der Migros ein zentrales Thema. In Sachen Nachhaltigkeit richtungsweisend ist das Projekt UKV. Der UKV ermöglicht ein einfaches Verladen von flexiblen Wechselpritschen mit Ware von der Bahn auf den Lastwagen. So kann der Transport für die langen Distanzen per Bahn erfolgen und die Feinverteilung an die Filialen geschieht per Camion. Dadurch wird die Energieeffizienz erhöht: Mit der Bahn zurückgelegte Kilometer verbrauchen weniger Energie als per Lastwagen gefahrene.
Mit diesem Projekt erweitert die Migros-Gruppe ihre langjährigen Aktivitäten im UKV. Sie bedient seit vielen Jahren die Südschweiz im UKV und transportiert auch sämtliche Früchte und Gemüse-Transporte per Bahn aus dem Süden in den Norden. Nun werden die bisherigen Aktivitäten der Migros im UKV um eine weitere Relation erweitert. Die Migros Ostschweiz führt den UKV als erste Migros-Genossenschaft in Kooperation mit den beteiligten Migros-Unternehmen und der SBB Cargo ein.
Flexible Wechselpritschen für Bahn- und Camiontransport
Bei dieser Variante des UKV kommen flexible Wechselpritschen zum Einsatz. Diese bestehen aus einem Container mit Kühlaggregat, welcher sowohl auf dem Lastwagen, als auch auf einem Bahnwagen transportiert werden kann. Die Wechselpritsche wird direkt beim Beladen versandfertig gemacht. Das heisst, dass die Ware bis zum Entladen nicht mehr umgeschlagen werden muss, was für die Ware schonender ist. Der Wechsel von der Bahn auf den LKW geschieht im neuen Terminal Gossau mit einem grossen mobilen Umschlagkran.
Projektphasen 1 und 2
Am Montag, 17. September, startete Phase 1 des Projekts UKV. Von heute an werden jeweils an drei Wochentagen (Montag, Mittwoch, Freitag) Züge mit acht und an weiteren drei Tagen Züge mit sechs Wechselpritschen (Dienstag, Donnerstag, Samstag) am Bahnhof in Gossau erwartet. Damit können bereits zum Start rund 65 Prozent aller Filialen der Migros Ostschweiz mit Wechselpritschen ab dem Bahnhof Gossau bedient werden. In der zweiten Projektphase ab dem 10. Dezember 2012 kann von den, durch den Fahrplanwechsel, ausgedehnten Fahrplanzeiten profitiert werden. So werden ab diesem Tag jeweils von Montag bis Samstag acht Wechselpritschen in Gossau eintreffen. Dadurch wird eine Belieferung der Filialen der Migros Ostschweiz von 80 bis 85 Prozent möglich.
Anschluss der Ostschweiz ans Binnen-KV-Netz von SBB Cargo
SBB Cargo baut das Angebot im kombinierten Binnenverkehr kontinuierlich aus. Es ermöglicht effiziente, klimafreundliche Logistiklösungen für die Schweizer Wirtschaft: Über längere Distanzen kommt die Bahn zum Zug, die Feinverteilung erfolgt mit Camions auf den letzten Kilometern. Der Einstieg der Migros Ostschweiz ist in verschiedener Hinsicht eine Premiere. Einerseits setzt SBB Cargo das Angebot «Bahn & Umschlag» erstmals für anspruchsvolle Tiefkühltransporte ein. Andererseits wird damit der neue Umschlagterminal in Gossau/SG eröffnet. Somit erhalten Unternehmen in der Ostschweiz einen optimalen Anschluss zum Container-Verlad und Transport mit der Bahn in die acht weiteren Umschlagterminals von SBB Cargo in der ganzen Schweiz, inklusive internationalem Anschluss.
«Das neue Terminal beim Bahnhof Gossau samt mobilem Verladekran steht allen Kunden und Transporteuren offen», erklärt Daniel Bürgy, Gesamtprojektleiter Kombinierter Verkehr bei SBB Cargo. «Wir freuen uns, dass die Migros hier als Erste auf diesen attraktiven Zug aufgesprungen ist und eine Pionierrolle spielt.» Davon profitieren nicht nur die beiden Partner, sondern ebenso die Strassennutzer und die Umwelt. Die Tiefkühltransporte zwischen dem Migros-Verteilzentrum Neuendorf und Gossau vermeiden pro Jahr rund 3000 LKW-Fahrten auf der Strasse – und die Umwelt wird um rund 190 Tonnen CO2-Ausstoss entlastet. (Migros/mc/pg)