Mobimo-Chef sieht Immobilienmarkt in positiver Dynamik
Küsnacht – Der Schweizer Immobilienmarkt ist dank der gesunkenen Zinsen in einer guten Verfassung. Dabei ist nach Aussagen von Mobimo-CEO Daniel Ducrey vor allem im Wohnbereich die Nachfrage ungebrochen hoch. Aber auch im Bürosegment gibt es kein generelles Problem mit Leerstand. Eine Expansion ins Ausland ist für das Unternehmen kein Thema.
Eine «richtige Krise» im Immobiliensektor habe es in der Schweiz nicht gegeben, sagte Mobimo-Chef Daniel Ducrey in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. «Schon vor der Zinswende nach unten hatte es sich gezeigt, dass die Immobilienindustrie mit den gestiegenen Zinsen gut umgehen konnte», sagte der CEO. Der Zinsanstieg habe zwar eine dämpfende Wirkung auf Gewerbeobjekte gehabt.
«Man war aber in der Lage, Anpassungen rasch vorzunehmen.» Und dank der sinkenden Zinsen sei man nun wieder in einer positiven Dynamik unterwegs. Der Transaktionsmarkt funktioniere.
Ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum
Dabei sei die Nachfrage nach Stockwerkeigentum ungebrochen. Auch bei den höheren Zinsen habe es einen Nachfrageüberhang gegeben. «Und bei sinkenden Zinsen sind die Leute noch mehr bereit zu kaufen.»
Im Bürobereich sei die Nachfrage nach guten Flächen an guten Lagen unvermindert. Es gebe aber auch abseits der «Bahnhofstrasse» Lagen, die gut funktionierten. Mobimo habe auf einer ehemaligen Brache im Süden von Luzern, wo ein neuer Stadtteil entstanden sei, sehr gute Abschlüsse erzielen können. Was ebenfalls gut laufe, sei alles im Zusammenhang mit «Education».
Zwar dürfte der Leerstand laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) in einigen Ballungszentren leicht zunehmen, sagte Ducrey. Es würden mehr neue Flächen produziert, als nachgefragt würden. «Aber es gibt auch eine Nachfrage nach Büroflächen, die aus dem Bestand heraus nicht befriedigt werden kann.» Dabei dürften gut gelegene leere Flächen Mieter aus C-Lagen abziehen. Dabei müsse man aber bezüglich Qualität, Flächen und Verträgen flexibel sein.
Kein generelles Problem mit Leerstand
Ein generelles Problem mit einem steigenden Leerstand sieht der CEO nicht. «Aber wir haben einen Leerstand, der bewirtschaftet werden muss.» Das heisst, es dürfte zu Umnutzungen von Büroflächen kommen wie zum Beispiel in Wohnungen. Dies sei finanziell ein Kraftakt. «Daraus entstehen teure Wohnungen.»
Darüber, wie das Geschäftsjahr 2024 gelaufen ist, wollte will sich Ducrey so kurz vor der Bilanzvorlage (am 14. Februar) nicht konkret äussern. «Wir haben Anfang Jahr 2024 eine Guidance herausgegeben. Und wir haben im Verlauf des ganzen Jahres keinen Grund gefunden, diese zu korrigieren.» Demnach erwartet Mobimo eine stabile Entwicklung bei den Mieterträgen und ein leicht über 2023 liegendes Promotionsergebnis.
Primär organisches Wachstum
Mobimo wachse primär organisch. Wenn sich eine Gelegenheit für externes Wachstum ergäbe, würde es sich Mobimo aber sicher ansehen. Eine Expansion ins Ausland oder der Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs wie etwa des Asset Management sind für den CEO dagegen kein Thema. «Wir funktionieren sehr gut, so wie wir aufgestellt sind. Wir sind ausschliesslich in der Schweiz und ausschliesslich direkt in Immobilien tätig.» (awp/mc/pg)