Mobimo trotzt der Coronakrise im ersten Halbjahr

Daniel Ducrey

Mobimo-CEO Daniel Ducrey. (Foto: Mobimo)

Luzern – Die Immobiliengesellschaft Mobimo hat sich im ersten Halbjahr 2020 trotz der Corona-Pandemie recht gut geschlagen. Die Mieteinnahmen hielten sich auf Vorjahresniveau. Dennoch haben die Leerstände etwas zugenommen. Auf deren Abbau will sich Mobimo im weiteren Jahresverlauf nun fokussieren. Eine konkrete Prognose gibt das Unternehmen aber nicht ab.

Der Anstieg des Leerstands auf 5,5 von 3,8 Prozent noch zu Jahresanfang geht nicht auf die Corona-Pandemie zurück. Sie ist vielmehr darauf zurückzuführen, dass eine grosse Liegenschaft per Anfang Jahr aus dem Entwicklungs- ins Anlageportfolio umgeteilt worden sei, sagte Konzernchef Daniel Ducrey in einer Telefonkonferenz zum Halbjahresabschluss am Freitag.

Die Vermarktung des Leerstands soll nun vorangetrieben werden, sagte Ducrey. Die Nachfrage sei intakt. Wegen der Corona-Krise benötige der Abbau aber etwas mehr Zeit. «Wir sind in einem Mietermarkt. Die Mieter können auswählen», sagte der CEO. Vorantreiben will Mobimo auch die Entwicklungstätigkeit für Dritte. Die Pipeline sei mit Projekten über 80 Millionen Franken gut gefüllt.

Dass Mobimo im ersten Halbjahr vor allem wegen eines Bewertungsgewinns besser als erwartet abgeschnitten hat, bedeutet nicht, dass es wegen Corona nicht auch Abwertungen gegeben hätte. Während die Wohn- und Büroimmobilien davon gar nicht betroffen waren, litten bei den Geschäftsflächen vor allem der Bereich Hotels und etwas weniger stark auch die Gastronomie. Im Detailhandel habe es eine grössere Abwertung auf ein Einkaufszentrum in Kreuzlingen gegeben, sagte Ducrey.

Mietausfälle im oberen einstelligen Millionenbereich erwartet
Mit Blick auf die erwarteten Mietausfälle bestätigte Ducrey die Prognose von Anfang Juni. Demnach dürften sich die Corona-bedingten Mietertragseinbussen voraussichtlich insgesamt auf einen Millionenbetrag im oberen einstelligen Bereich belaufen. Für die überwiegende Mehrheit der vom Lockdown betroffenen Mieter habe per Ende Juni 2020 eine einvernehmliche Vereinbarung getroffen werden können. Bei wenigen Mietparteien mit grösseren Vertragsvolumen beanspruche die Lösungsfindung noch etwas mehr Zeit.

Das Unternehmen verzeichnete im ersten Halbjahr beim Reingewinn einen Rückgang um 4,3 Prozent auf 41,7 Millionen Franken. Exklusive Neubewertung beträgt das Minus fast ein Viertel auf 21,5 Millionen Franken. Während die Neubewertungen Mobimo insgesamt mit 25,1 Millionen zugutekamen, schmälerten deutlich höhere Steuern das Ergebnis. Im Vorjahr war noch ein positiver Effekt bei den latenten Steuern angefallen. Der Portfoliowert erhöhte sich um 2 Prozent auf 3,36 Milliarden Franken.

Analysten äusserten sich mehrheitlich positiv über das Ergebnis. An der Börse gewann der Titel 2,4 Prozent auf 261 Franken. (awp/mc/ps)

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