Zürich – Auf einer Skala von 0 (kein Risiko) bis 6 (akute Blasengefahr) reduziert sich der MoneyPark RERI im zweiten Quartal 2021 um 0.2 auf 3.3 Punkte. Damit wurde nicht nur der Corona-bedingte Anstieg der beiden ersten Quartale 2020 wieder rückgängig gemacht, sondern dieser Wert liegt gar auf einem leicht tieferen Niveau, wie wir es zuletzt im ersten Quartal 2019 gesehen haben. Der derzeitige Stand impliziert ein mittleres Risiko im Schweizer Immobilienmarkt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Real Estate Risk Index (RERI) von MoneyPark reduziert sich im 2. Quartal 2021 um 0.2 Indexpunkte auf 3.3 Indexpunkte. Damit sinkt das Barometer leicht, verbleibt aber weiterhin in der Zone «mittleres Risiko».
- Einen Wert von 3.3 Indexpunkten haben wir zuletzt im ersten Quartal 2019 gesehen. Damals erhöhten sich die Risiken aufgrund düsterer Wirtschaftsprognosen um 0.5 Indexpunkte im Vergleich zum Vorquartal, während die boomende Wirtschaft jetzt den Index erstmals wieder auf den damaligen Stand sinken lässt. Die weitere Entwicklung der Pandemie und geldpolitische Entwicklungen (Inflation) machen aber die konjunkturelle Unsicherheit viel grösser als damals. Zumal die übrigen Risiken wie zum Beispiel das ungeklärte Verhältnis der Schweiz zur EU nicht kleiner geworden sind.
- Für positive Impulse und damit eine Abschwächung der Risiken sorgen vor allem die geradezu euphorischen Einschätzungen der Einkaufsmanager in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Alle Parameter haben sich stark verbessert und deuten auf eine boomende Schweizer Wirtschaft hin. Zudem hat sich die Arbeitsmarktsituation deutlich entspannt. Die Arbeitslosenzahlen sind auf das Vorkrisenniveau zurückgegangen und auf die Kurzarbeit wird kaum noch zurückgegriffen.
- Es zeigt sich, dass die Nachfrage nach Wohneigentum durch die Pandemie nachhaltig gestärkt wird. Dem gegenüber steht ein stagnierendes Angebot, welches im letzten Halbjahr sogar rückläufig ist. Dieses Ungleichgewicht konnte bisher, zumindest teilweise, durch ein grösseres Angebot an Objekten an peripheren Lagen kompensiert werden.
- Wir erwarten, dass sich diese Situation auch im zweiten Halbjahr nicht wesentlich verändern wird. Damit einhergehend sind auch weitere Preisanstiege absehbar. Es bleibt abzuwarten, ob die Attraktivität von Objekten an peripheren Lagen durch die teilweise Rückkehr ins Office wieder etwas abnehmen wird und dadurch eine weitere Zuspitzung der Preissituation in grösseren Städten erfolgen wird.
- Der potentielle Käuferkreis dürfte aufgrund der Erschwinglichkeit weiter eingeschränkt werden. Das sind auf die Dauer ungesunde Tendenzen, welche mittelfristig neue Lösungsansätze zur Wiederherstellung des Marktgleichgewichtes nötig machen.
Die vollständige Publikation finden Sie hier. (MoneyPark/mc/ps)