MoneyPark: Mieter profitieren weiterhin weniger von tiefen Zinsen

Zürich – Der hypothekarische Referenzzinssatz bleibt unverändert bei 1,75%. Zwar ist der Durchschnittszinssatz für Hypotheken von 1.67 auf 1.64% weiter gesunken, dies reicht jedoch nicht aus, um den Referenzzinssatz um ein Viertelprozent zu senken. Mieter zahlen somit auch weiterhin deutlich mehr als Eigentümer und profitieren weitaus weniger von den tiefen Zinsen.

Schon seit Jahren profitieren Immobilieneigentümer von ultragünstigen Hypothekarzinsen. Zwar sinkt mit dem Durchschnittssatz für Hypotheken tendenziell auch der Referenzzinssatz für Mieten, jedoch profitieren Mieter im Vergleich weitaus weniger stark von dem tiefen Zinsumfeld.

Der Referenzzinssatz liegt meist leicht über dem Durchschnittssatz für Hypotheken, zudem muss der Mieter bei der Hausverwaltung eine Mietreduktion explizit beantragen. Die Hausverwaltung ist indes nicht gezwungen, die tieferen Zinsen vollständig an die Mieter weiterzugeben, da allgemeine Kostensteigerungen geltend gemacht werden können. „Mieter profitieren also weitaus weniger und nur indirekt von dem tiefen Zinsumfeld, während Hauseigentümer direkt und auch in grösserem Ausmass von den tiefen Zinsen profitieren“, gibt Stefan Heitmann, CEO von MoneyPark, zu bedenken. Dies zeigt sich auch beim Vergleich des Mietpreisindexes des BFS mit dem Durchschnittssatz für Hypotheken. Trotz sinkender Zinsen steigt der Mietpreisindex kontinuierlich an und erreicht ein Allzeithoch nach dem anderen. Die Gründe dafür liegen in der nach wie vor tiefen Leerstandsquote und der hohen Nachfrage nach Mietwohnungen.

Mieter zahlen etwa 8 bis 9 Milliarden Franken mehr als Immobilieneigentümer
Vergleicht man rein die Zins- und Amortisationskosten für eine Hypothek, könnten Mieter zwischen 10 bis gut 50 Prozent der monatlichen Kosten einsparen, wenn sie die Immobilie kaufen würden, statt sie nur mieten. Ein Mieter einer 4-Zimmer Wohnung bezahlte 2016 rund 1‘600 Franken, während sich die Zinskosten für den Eigentümer gerade mal auf 870 Franken beliefen.

Werden die Verluste der Mieter kumuliert, belaufen sich diese für die Jahre 2014 bzw. 2015 auf 8 bzw. 9 Milliarden Franken. Die weitere Senkung des Durchschnittssatzes bei unverändertem Referenzzinssatz dürfte diese Verluste in Zukunft eher noch erhöhen und den Schritt vom Mietverhältnis zum Eigenheim erschweren. Denn je länger man in der teuren Miete bleibt, desto weniger Kapital kann angespart werden. Geld, das am Ende in Form von Eigenkapital fehlt, um eine eigene Immobilie zu kaufen. (MoneyPark/mc)

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