Moody’s stuft Bonität Grossbritanniens wenige Stunden nach May-Rede ab

Theresa May - Grossbitannien

Theresa May, britische Premierministerin. (Foto: gov.uk)

New York – Die US-Ratingagentur Moody’s hat wenige Stunden nach einer Rede der britischen Premierministerin Theresa May ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit Grossbritanniens nach unten korrigiert. Das Rating werde von «Aa1» auf «Aa2» gesenkt, teilte Moody’s am späten Freitagabend mit. Die Aussicht für die Staatsfinanzen habe sich «erheblich verschlechtert», hiess es zur Begründung. Es seien steigende Schulden zu erwarten und der Erfolg von Konsolidierungsbemühungen sei fraglich. Die Probleme würden durch eine wahrscheinliche wirtschaftliche Abschwächung auf mittlere Sicht infolge des Austritts aus der Europäischen Union verschärft.

Der Ausblick für das Rating sei «stabil», hiess es von den Bonitätswächtern. Eine weitere Verschlechterung der Bonitätseinschätzung droht damit zunächst nicht. Auch nach der Abstufung gilt Grossbritannien weiterhin als für die sichere Geldanlage geeignet.

Wenige Stunden vor der Rating-Abstufung hatte May eine von vielen Beobachtern mit Spannung erwartete Rede zum Thema Brexit im italienischen Florenz gehalten. Anleger an den Finanzmärkten zeigten sich im Anschluss enttäuscht, weil Mays Auftritt nicht viel Neues gebracht habe. Bereits im Laufe des Tages war das britische Pfund daher unter Druck gewesen. Nach der Ratingabstufung fiel es noch einmal deutlich um ein halbes Prozent und erreichte zwischenzeitlich ein Tagestief bei 1,3451 US-Dollar. Auch im Verhältnis zum Euro gab das Pfund deutlich nach. (awp/mc/ps)

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