Nachfrage nach Schweizer Einfamilienhäusern erneut gestiegen

Nachfrage nach Schweizer Einfamilienhäusern erneut gestiegen
(Foto: Pixabay)

Zürich – Das Einfamilienhaus scheint bei den Schweizern begehrter denn je zu sein. Zwar wurden im vergangenen Jahr erneut mehr Einfamilienhäuser zum Kauf angeboten, diese fanden aber auch rascher einen Käufer. Am begehrtesten waren vor allem kleinere Häuser in der Region Zürich.

In der Berichtsperiode wurden in der gesamten Schweiz rund 31’100 Einfamilienhäuser auf Internetportalen zum Kauf offeriert. Das Angebot sei damit gegenüber dem Vorjahr um rund 3% gestiegen, schreibt Homegate in der am Donnerstag veröffentlichten «Online Home Market Analysis» (OHMA). In dieser hat das Immobilienportal in Zusammenarbeit mit dem Immobilieninstitut der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) die auf Schweizer Onlinemarktplätzen ausgeschriebenen Einfamilienhäuser untersucht.

Kleine Häuschen gefragt
Wer im vergangenen Jahr allerdings ein Eigenheim erwerben wollte, der musste sich sputen. Denn die durchschnittliche Insertionszeit ist gleichzeitig um neun auf 95 Tage zurückgegangen. Am gesuchtesten waren dabei Einfamilienhäuser mit 5,5 und weniger Zimmern und einem Angebotspreis von unter 1 Mio CHF. Solche Objekte mussten nur 58 Tagen lang ausgeschrieben werden, um einen Käufer zu finden.

Am schnellsten wurden mit 53 Insertionstagen Häuser in der Region Zürich verkauft. Dagegen mussten in Genf, Waadt/Wallis und im Tessin Einfamilienhäuser fast doppelt so lange ausgeschrieben werden wie in der Region Zürich.

Obwohl im Tessin die Suche nach einem Käufer deutlich länger dauert als in Zürich, ist auch dort die Insertionszeit gesunken. Dies, obwohl mehr Häuser angeboten wurden. Das lasse auf eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Einfamilienhäusern im Tessin schliessen, schreiben die Studienautoren.

Ein steigendes Interesse nach Einfamilienhäuser wurde auch in der Ostschweiz, der Region Genf und der Nordwestschweiz festgestellt. Die Regionen Waadt/Wallis, Espace Mittelland und Zürich zeigten sich unverändert. Einzig in der Innerschweiz nahm die Nachfrage leicht ab.

Erheblich regionale Unterschiede machte Homegate bei den Angebotspreisen für Einfamilienhäuser aus. Mit Abstand die höchsten durchschnittlichen Preise wurden in der Region Genf verlangt. Dort kostete ein Quadratmeter Nettowohnfläche im Schnitt 10’100 CHF. Nur etwa die Hälfte, rund 5’400 CHF, wird dagegen im Agglomerationsgürtel der Region Espace Mittelland verlangt.

Eigentumswohnungen weniger gesucht
Noch vor wenigen Jahren sei das Einfamilienhaus als Auslaufmodell bezeichnet und Eigentumswohnungen als Wohneigentum der Zukunft prognostiziert worden, heisst es weiter. Das Gegenteil sei eingetreten: Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen habe abgenommen. Bei diesen dauert es im Vergleich zu Einfamilienhäuser derzeit auch deutlich länger (103 Insertionstage), bis sie verkauft werden.

Für den Nachfrage-Boom bei den Einfamilienhäusern sieht Peter Ilg vom Swiss Real Estate Institute mehrere Gründe: «Faktoren wie räumliche Distanz zu den Nachbarn sowie ein eigener Garten für die Kinder sind für Eigenheimkäufer in einer zunehmend verdichteten Schweiz immer wichtiger», sagt Ilg in der Mitteilung. Zudem setze sich vermehrt die Ansicht durch, dass durch den Kauf von stetig knapper werdendem Bauland langfristig nicht viel falsch gemacht werden könne. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar