Nachhaltige Entwicklung in Berggebieten

Schnee

(Foto: Netzer Johannes - Fotolia.com)

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Bern – Die Schweiz und Österreich wollen vermehrt zusammenspannen, um ihre Erfahrungen bezüglich nachhaltiger Entwicklung von Berggebieten weltweit möglichst vielen Bewohnern von Berggebieten zugänglich zu machen. Zudem wollen sie auf politischer Ebene das Bewusstsein für die spezifische Sensibilität von Bergregionen fördern. Ein entsprechendes Abkommen haben DEZA-Direktor Martin Dahinden und Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA), unterzeichnet.

Das Abkommen sieht unter anderem gemeinsame Publikationen zur nachhaltigen Entwicklung von Berggebieten in Zusammenarbeit mit dem Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern vor. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie der nachhaltige Bergtourismus oder die familienbasierte Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse.

Die strategische Allianz zwischen den beiden Staaten zielt ferner darauf ab, das Thema nachhaltige Entwicklung von Berggebieten vermehrt in der aktuellen internationalen Diskussion zu verankern – namentlich im Rahmen der Ausarbeitung globaler Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele für die Zeit nach 2015. Damit tragen die beiden Länder gemeinsam der herausragenden Bedeutung von Berggebieten für die globale Entwicklung Rechnung.

Lebensraum für ein Fünftel der Weltbevölkerung
Berggebiete bedecken rund ein Viertel der Erdoberfläche, sind Lebensraum für ein Fünftel der Weltbevölkerung und Wasserquelle für mehr als die Hälfte aller Menschen. Dennoch werden sie oft vernachlässigt, ihre Bewohner kämpfen häufig gegen Armut und Hunger sowie gegen die zunehmend spürbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels an. Die Probleme der Berggebiete betreffen aber auch die Bewohner tiefer liegender Gebiete – etwa durch die Verschmutzung des Trinkwassers oder durch Überschwemmungen infolge unsachgemässer Landnutzung.

«Sowohl Österreich als auch die Schweiz verfügen über eine grosse, historisch gewachsene Expertise in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung von Berggebieten», betonte DEZA-Direktor Martin Dahinden anlässlich der Unterzeichnung. «Damit haben sie auch eine gewisse moralische Bringschuld gegenüber weniger gut situierten Bergländern.»

Schweiz verfolgte seit Jahrzehnten spezifische Projekte
Die Schweiz setzt sich seit Jahrzehnten für eine nachhaltige Entwicklung in Berggebieten ein. In der bilateralen Zusammenarbeit engagiert sie sich seit mehr als 50 Jahren mit spezifischen Projekten in Bergkontexten. So hilft sie beispielsweise in Nepal, das Leben armer und randständiger Personen in abgelegenen Dörfern durch einen Zugang zum Strassennetz zu verbessern. In Bhutan fördert das Projekt «Partizipative Waldbewirtschaftung» die Bildung von Gruppen zur Nutzung von Gemeinschaftswäldern. Im Hindukusch-Himalaya wiederum leistet die DEZA zusammen mit einem regionalen Forschungszentrum wichtige Grundlagenarbeit, um das Phänomen der schwindenden Gletscher besser zu verstehen und vorbeugende Massnahmen zu treffen. (EDA/mc/pg)

DEZA – Nachhaltige Entwicklung von Berggebieten

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