Nashörner: Trauriger Wilderei-Rekord

Südafrikanisches Nashorn

(Foto: Martin Harvey / WWF-Canon)

Zürich – Im letzten Jahr sind in Südafrika 1215 Nashörner durch Wilderer getötet worden. Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Geht diese Entwicklung weiter, wird es Nashörner bald nur noch in Zoos geben, schreibt der WWF in einer Mitteilung.

Der dramatische Anstieg der Nashornwilderei setzte sich auch im Jahr 2014 fort. Seit dem Jahr 2007, in dem nur 13 Tiere gewildert wurden, steigen die Zahlen besorgniserregend an. Besonders schlimm ist die Situation im berühmten Krüger Nationalpark, wo im letzten Jahr über 827 Tiere getötet wurden. Häufig kommen die Wilderer über die offene Grenze aus dem armen Nachbarland Mosambik, wo die Nashörner inzwischen durch Wilderei ausgestorben sind.

Ein Flächenbrand
Die Nashorn-Wilderei breitet sich im südlichen Afrika wie ein Flächenbrand immer weiter aus. Auch bisher sichere Nashornländer wie Namibia sind zunehmend von Wilderei betroffen. Gelingt es nicht, die Nachfrage zu zügeln und die Wilderei einzudämmen, könnten Nashörner in wenigen Jahrzehnten fast nur noch in Zoos zu erleben sein. Neben den erwachsenen Tieren werden Nashornkälber oft indirekte Opfer der Wilderei. Nachdem die Muttertiere wegen des Horns gewildert wurden, können die Jungtiere alleine meist nicht überleben.

Umsiedlungen und Sonderschutzzonen
Um die Tiere besser zu schützen, wurde im Krüger Nationalpark damit begonnen, einzelne Nashörner in weniger gefährliche Regionen des Parks umzusiedeln. Zusätzlich gibt es eine neue Sonderschutzzone für die Tiere, die etwa ein Viertel des Parks ausmacht und besonders stark überwacht wird.

In Südafrika leben über 80 Prozent aller afrikanischen Nashörner. Nashorn gilt vor allem in Vietnam als Luxusgut, dessen Konsum angeblich Krankheiten heilen kann aber auch als Stärkungsmittel vor Alkoholexzessen genommen wird. Inzwischen wird es sogar als Wertanlage genutzt. (WWF/mc/pg)

WWF

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