Bern – Der nationale Innovationspark wird konkreter: Die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) hat an ihrer Arbeitssitzung vom Donnerstag entschieden, dass die beiden Technischen Hochschulen ETH in Zürich und Lausanne die beiden Hauptstandorte bilden und durch weitere Netzwerkstandorte ergänzt werden sollen.
Die beiden ETH sollen als Zentren fungieren und damit «aufgrund ihrer weltweit anerkannten Qualitäten eine Leuchtturmfunktion wahrnehmen», teilte die VDK am Donnerstag mit. Doch auch verschiedene Universitäten, Fachhochschulen sowie öffentliche und private Forschungseinrichtungen wiesen exzellente Kompetenzen auf. Diese gelte es angemessen zu integrieren, hält die VDK fest. Sie seien wichtige Teile des Schweizerischen Innovationsparks, könnten sich aber im Gegensatz zu den Zentren auf Spezialgebiete konzentrieren.
Die Standortfrage hatte früh zu hitzigen Debatten geführt. Eine Machbarkeitsstudie wies 2007 den ehemaligen Militärflugplatz Dübendorf ZH als geeigneten Standort für einen Innovationspark von internationaler Bedeutung aus. Dagegen erhoben andere Kantone Einspruch und forderten, dass ein Innovationspark an mehreren Standorten zu stehen kommen müsse.
Ausschreibung bis Ende Jahr
Durch ein Auswahlverfahren sollen nun die zusätzlichen Netzwerkstandorte bestimmt werden. Das Ausschreibungsverfahren will die VDK bis Ende 2013 auslösen. Danach hätten interessierte Kantone die Möglichkeit, sich an der Akkreditierung zu beteiligen. Das definitive Aufbaukonzept soll im Juni 2014 an das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) weitergeleitet werden.
Der Verein Swiss Innovation Park (SIP) hofft nun, dass 2015 mit der konkreten Umsetzung begonnen werden kann. Bei plangemässer Abwicklung könne der ganze Vorbereitungsprozess in zwei Jahren abgeschlossen und anschliessend mit der konkreten Realisierung an den verschiedenen Standorten gestartet werden, teilte der SIP am Donnerstag mit.
Attraktive Arbeitsplätze
Der Innovationspark geht auf politische Vorstösse aus den Jahren 2006 und 2007 zurück. Im Dezember 2012 legte das Parlament in Bern mit dem neuen Forschungs- und Innovationsförderungsgesetz (FIFG) die Grundlagen für die Schaffung und die finanzielle Unterstützung eines Netzwerks Swiss Innovation Park mit mehreren regionalen Standorten.
Bereits haben sich nebst den Zentren Zürich und Lausanne mehrere Orte für einen Innovationspark in Stellung gebracht. Unter anderem zeigte Biel Interesse und sieht sich als Hochburg der Uhrenindustrie mit der bestehende Präzisions-, Maschinen und Werkzeugindustrie in einer guten Ausgangslage. (awp/mc/ps)