Nestlé-Präsident Peter Brabeck.
Frankfurt am Main – Im Kampf gegen die Preisexplosion auf dem Lebensmittel-Markt fordert der Nahrungsmittel-Konzern Nestlé mehr Agrar-Investitionen. In den vergangenen zehn Jahren «blieb der Produktivitätszuwachs im Agrarsektor hinter dem Bevölkerungs-Wachstum zurück», sagte VRP Peter Brabeck der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
Jede Sekunde wachse die Weltbevölkerung um vier Menschen, zugleich gingen 0,3 Hektar Agrarfläche verloren. Die Investitionen in die Landwirtschaft müssten verstärkt werden.
Hunger nimmt wieder zu
Die Zahl der Hungernden sei nach einem zwischenzeitlichen Rückgang seit 2008 wieder auf mehr als eine Milliarde gestiegen. «Das ist inakzeptabel», betonte er. Anders als 2008, als die Finanz- und Wirtschaftskrise die Preissteigerungen bei Lebensmitteln abrupt beendet habe, könnte der Anstieg nun von Dauer sein. «Gerade deshalb ist es ein absoluter Wahnsinn, Agrarflächen zur Erzeugung von Biodiesel zu verwenden, auch wenn die Ziele für den Einsatz dieser nachwachsenden Rohstoffe nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten reduziert worden sind», ergänzte Brabeck.
Brabeck sieht Konzerne in der Pflicht
Auch Konzerne wie Nestlé stünden in der Pflicht: Für mehr Nachhaltigkeit könnten sie zum Beispiel mehr Rohstoffe direkt bei Bauern einkaufen. Sein Konzern etwa werde über die nächsten fünf Jahre die Menge von direkt beim Produzenten eingekauftem Kaffee auf 180 000 Tonnen pro Jahr verdoppeln. (awp/mc/ps/14)