Bern – Swissmem will Schweizer Firmen den Zugang zu Gegengeschäften im Rahmen von Rüstungsbeschaffungen (Offset) erleichtern. Zu diesem Zweck geht der Banchenverband eine Partnerschaft mit der kalifornischen Firma SynFab ein. Firmen erhalten so Zugang zu einer digitalen, blockchain-basierten Online-Plattform.
Der Hersteller des neuen Kampfflugzeuges und des Flugzeugabwehrsystems der Schweizer Armee muss 60 respektive 100 Prozent der Investitionssumme durch Gegengeschäfte mit Schweizer Firmen kompensieren. Das bietet insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Chance, sich nachhaltig als Lieferanten von ausländischen Grossfirmen zu qualifizieren.
Swissmem will laut einer Mitteilung vom Montag mit der Partnerschaft mit SynFab über eine Online-Plattform einen sicheren, einfachen und kostengünstigen Zugang zu den Angeboten der grossen Hersteller bereitstellen. Die beiden Partner des Projekts haben nach eigenen Angaben alle Anbieter des neuen Kampfflugzeuges eingeladen, die Plattform für die Suche nach Schweizer Offsetpartnern zu nutzen.
Lockheed-Martin nimmt an Pilotphase teil
Für die Pilotphase habe bereits Lockheed-Martin als Partner gewonnen werden können, schreibt Swissmem. Auf Schweizer Seite seien einige Swissmem-Mitgliedsfirmen Teil der Pilotphase.
Der Branchenverband hält fest, dass Gegengeschäfte im Rahmen von Rüstungsbeschaffungen für die Schweizer Industrie die Chance biete, sich an der Entwicklung neuer Technologien zu beteiligen. Ausserdem könnten sie sich nachhaltig als Lieferant für grosse ausländische Firmen qualifizieren.
In der Vergangenheit sei es besonders für KMU sehr schwierig gewesen, sich als Zulieferer bei grossen ausländischen Herstellern zu qualifizieren. SyncFab hat laut Angaben von Swissmem in der Nähe von Silicon Valley ihren Hauptsitz. Das Unternehmen befinde sich im Besitz der Mitarbeitenden. Eine Minderheitsbeteiligung halte die Starburst Aerospace Innovation Group. (awp/mc/ps)