Bern – Das Bundesamt für Umwelt hat alle neun Gesuche für Pärke, die Anfang des Jahres eingereicht worden sind, gutgeheissen. Somit ist ein neues Nationalparkprojekt als Kandidat anerkannt. Acht Regionalen Naturpärken wird das Parklabel verliehen.
Am 7. Januar 2011 gingen beim Bundesamt für Umwelt BAFU in der vierten Eingaberunde seit 2008 neun Gesuche für Pärke von nationaler Bedeutung ein. Es handelte sich dabei um ein neues Gesuch des Kantons Tessin für globale Finanzhilfen zur Errichtung des Nationalparks Locarnese sowie um acht Gesuche um Verleihung des Parklabels für den Betrieb von Regionalen Naturpärken. Nach inhaltlicher Prüfung der Gesuche und Besichtigungen vor Ort steht fest, dass alle Gesuche die entsprechenden Anforderungen erfüllen.
Ein neues Nationalparkprojekt
Das Projekt «Parco nazionale del Locarnese» ist nun als Kandidat anerkannt und erhält Finanzhilfen für die Errichtung. Das BAFU hat dem Kanton Tessin ein Angebot von über einer halben Million Franken pro Jahr bis 2015 gemacht. Das Nationalparkprojekt hat aufgrund des positiven Entscheids des BAFU während der Errichtung die Möglichkeit, auf Antrag das Kandidaturlabel zu verwenden und sich an nationalen Vermarktungsaktivitäten u.a. mit Schweiz Tourismus zu beteiligen. Während der Errichtung muss die Charta, der Managementplan für den Betrieb, vorbereitet werden
Acht Regionale Naturpärke anerkannt
Die acht Gesuche für Regionale Naturpärke beurteilte das BAFU positiv und konnte den Gesuchen der Kantone um Verleihung des Parklabels sowie um Finanzhilfen für den Betrieb entsprechen, teilweise unter Auflagen. Dabei handelt es sich um spezifische Ergänzungen oder Präzisierungen in den Managementplänen.
Auch dem Regionalen Naturpark Thunersee-Hohgant wird das Parklabel verliehen werden können. Voraussetzung dafür ist, dass das Projekt in einer noch fälligen Abstimmung die Unterstützung der Bevölkerung findet und im kantonalen Richtplan fest gesetzt wird.
12 Pärke von nationaler Bedeutung
In der Schweiz gibt es somit nun 12 Pärke von nationaler Bedeutung, 7 Pärke in Errichtung sowie den Schweizerischen Nationalpark. Die Gesamtfläche beträgt rund 7300 Quadratkilometer, was ca. 18% der Schweizer Landesfläche oder gut der Fläche des Kantons Graubünden entspricht. Somit sind mehr als die Hälfte aller bisher eingereichten Parkprojekte in Betrieb.
Finanzhilfen werden neu ausgehandelt
Ausserdem hat das BAFU die Gesuche aller Pärke und Parkkandidaten um globale Finanzhilfen für die Jahre 2012-2015 beurteilt. Diese wurden von den Kantonen auf den 7. Januar 2011 eingereicht. Die dafür zu erbringenden Leistungen handelt das BAFU in den nächsten Monaten mit den Kantonen aus und schliesst mit ihnen darüber Programmvereinbarungen ab.
Zur Förderung und Bekanntmachung der Pärke und Parkkandidaten stehen dem BAFU 2011 insgesamt 9.5 Mio. Fr zur Verfügung. Ab 2012 stellt der Bund für diese Aufgaben jährlich 10 Mio. Fr. zur Verfügung. (BAFU/mc/pg)
Die Parkgesuche 2011 auf einen Blick:
Regionale Naturpärke, denen das BAFU das Label verleiht:
•RNP Landschaftspark Binntal (Kt. VS)
•RNP Chasseral (Kt. BE/NE)
•RNP Diemtigtal (Kt. BE)
•RNP Gantrisch (Kt. BE/FR)
•RNP Ela (Kt. GR)
•PNR Gruyère Pays-d’Enhaut (Kt. VD/FR)
•RNP Jurapark Aargau (Kt. AG/SO)
•RNP Thunersee-Hohgant (Kt. BE)
Kandidatur Nationalpark:
•NP Parco nazionale del Locarnese (Kt. TI)