Neuer Umsatzrekord zum Jubiläum von Max Havelaar
Zürich – Erstmals haben Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz für Fairtrade-Produkte mehr als 700 Millionen Franken ausgegeben. Zum 25-Jahr-Jubiläum der Max Havelaar-Stiftung wuchs der Umsatz um 11.6%. Kleinproduzenten in Entwicklungsländern erhalten dadurch, zusätzlich zu einem fairen Preis, 10.5 Millionen Dollar Prämien. Ein neues Label soll ermöglichen, dass sie in Zukunft noch stärker vom fairen Handel profitieren.
25 Jahre nach der Gründung der Max Havelaar-Stiftung erfreuen sich die 2800 Fairtrade-Produkte in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit: Der Pro-Kopf-Konsum kletterte im 2017 auf 83 Franken. Somit rückt das noch vor kurzem utopisch scheinende Ziel von einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 100 Franken in Reichweite. Geschäftsleiter Andreas Jiménez zeigt sich hocherfreut: „Ein zweistelliges Wachstum auf diesem hohen Niveau ist keine Selbstverständlichkeit und ist ein eindrücklicher Beweis der Solidarität der Bevölkerung mit den Kleinbauernfamilien und Arbeiterinnen in den Entwicklungsländern.“
Bananen bleiben die Nr.1 – Breiteres Angebot
Die Nummer 1 der Fairtrade-Produkte bleibt die Banane mit einem Umsatz von über 110 Mio. Franken und einem Marktanteil von 54%. Bedeutend gewachsen ist das Angebot an Fairtrade-Getränken (+8.3%), besonders bei den Fruchtsäften und Eistees. Auch der Fairtrade-Kaffee entwickelt sich dank neuen Kaffeekapseln und Ausbau im Gastrobereich mit 14% Steigerung sehr positiv. Stabilisiert haben sich die Rosenverkäufe, bei denen vor allem bei den Floristen Wachstumspotenzial liegt.
«Neues Label soll weiteres Wachstum bringen»
Der bedeutendste Treiber des Fairtrade-Wachstums ist aber Kakao. Seit Einführung vor vier Jahren konnte das Fairtrade-Rohstoffprogramm den Kakao-Umsatz um 88% steigern. Heute macht es bereits 10% des Gesamtumsatzes von Fairtrade-Produkten aus. Die markante Steigerung ist hauptsächlich auf neue Schokoladenartikel sowie auf Angebotserweiterungen wie Biskuits, Backwaren und Milchmischgetränke zurückzuführen.
Das im April lancierte Label für Fairtrade-Zutaten ersetzt das bisherige Programm-Label und ist in einem zum klassischen schwarzen Gütesiegel klar differenzierten Weiss gehalten. Künftig ist es möglich, fast jede Fairtrade-Zutat einzeln auszuweisen. Als erstes Produkt hat Coop zum Muttertag einen Mischstrauss auf den Markt gebracht, bei dem die Fairtrade-Rosen speziell ausgewiesen sind. So könnte es bald auch Fairtrade-Reis in Fertiggerichten geben, Fairtrade-Tee im Eistee oder Fairtrade-Cashew-Nüsse in Nuss-Mischungen.
Das neue Label bringt den Kleinbauern und Arbeiterinnen mehr Verkäufe, den Konsumenten mehr Auswahl und Transparenz – und den Partnerunternehmen mehr Möglichkeiten zum fairen Engagement. Zudem soll das neue Label dazu beitragen, dass der Verkauf von Fairtrade-Produkten in der Schweiz auch in den kommenden Jahren weiter zunimmt.
Wofür sich Max Havelaar einsetzt
Die 1992 von sechs grossen Schweizer Hilfswerken gegründete Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) ist eine Non-Profit-Organisation, die in der Schweiz das Fairtrade-Label für nachhaltig angebaute und fair gehandelte Produkte vergibt. Als Mitglied von Fairtrade International verbessert Max Havelaar durch fairen Handel die Lebensbedingungen von Kleinbauern und Plantagenarbeiterinnen in Entwicklungs- und Schwellenländern, betreibt aber selbst keinen Handel. Hauptaufgaben der Max Havelaar-Stiftung sind die Schaffung von Marktzugang für Fairtrade-Produkte sowie die Informations- und Sensibilisierungsarbeit für den fairen Handel in der Schweiz. (mc/pg)