Neues Departement für Umwelt-Forschung an der ETH

Neues Departement für Umwelt-Forschung an der ETH

Zürich – Die ETH Zürich eröffnet im neuen Jahr zwei neue Departemente: Das Departement für Gesundheitswissenschaften und Technologie und das Departement Umweltsystemwissenschaften — so werden in Forschung und Lehre die Kräfte gebündelt und bewusst Schwerpunkte gesetzt.

Globale Entwicklungen wie das Bevölkerungswachstum, die Klimaerwärmung oder der Verbrauch an nicht-erneuerbaren Ressourcen verlangen von der Wissenschaft interdisziplinäre Lösungsansätze. Der demografische Wandel und veränderte Lebensgewohnheiten stellen die Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor grosse Aufgaben, die eine ganzheitliche Betrachtungsweise erfordern. Die Bereiche «Umweltsystem» und «Gesundheitssystem» bedingen aufgrund ihrer Komplexität intensive interdisziplinäre Forschung. Die ETH Zürich reagiert auf diese Herausforderungen, indem sie Institute und Forschende in zwei neu gegründeten Departementen besser vernetzt und so die Forschung und Lehre in diesen Bereichen intensiviert.

Gemeinsam forschen für Umwelt und Ernährung
Das Departement Umweltsystemwissenschaften (D-USYS) bündelt seit Anfang 2012 die verschiedenen Disziplinen: Die traditionsreichen Agrarwissenschaften und die jungen Umweltwissenschaften werden zusammengeführt. Die nachhaltige Landwirtschaft, ein fundamentales Postulat für die globale Ernährungssicherheit, erhält mit dieser Neupositionierung einen grösseren Stellenwert. Das neue Departement verbindet den Gedanken des Schutzes und der Nutzung der Umweltsysteme unter einem Dach, so dass die dringend benötigten Fachleute auf diesem Gebiet optimal ausgebildet werden.

Die Forschungsschwerpunkte
Fünf Forschungsschwerpunkte hat das D-USYS für sich definiert: Umweltsystemleistungen, Ressourcenknappheit, Klimawandel, Umwelt und Gesundheit und Ernährungssicherung. Die Wissenschaftler analysieren den Zustand der Ökosysteme, verbessern die Qualität von Zukunftsszenarien und Modellierungen des Klimasystems, entwickeln nachhaltige Konzepte für das Welternährungssystem und erforschen, wie Ökosysteme langfristig funktionsfähig bleiben könnten. Der Departementsvorsteher Professor Peter Edwards weist auf die grosse gesellschaftliche Bedeutung der Umweltsystemwissenschaften hin: «Wir wollen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit bei den für die Erhaltung der natürlichen Grundlagen notwendigen Veränderungen unterstützen.»

Der Mensch im Zentrum
Ebenfalls auf Jahresbeginn wurden im neuen Departement für Gesundheitswissenschaften und Technologie (D-HEST) die an der ETH Zürich vorhandenen Stärken im biomedizinischen Bereich (von der molekularen bis zur systemischen Ebene) sowie im Bereich «Medizintechnik und Gesundheit» zusammengeführt, um damit ein grosses Synergiepotenzial zu erschliessen. Berücksichtigt werden dabei Professuren und Bereiche, die unmittelbar am oder mit Menschen arbeiten, zum Beispiel Bewegungs?, Ernährungs? und Neurowissenschaften sowie die medizinische Orthopädie.

Aber auch Forschende, die einen systemischen Forschungsansatz an Modellorganismen verfolgen und die erhaltenen Ergebnisse auf den Menschen übertragen wollen, gehören zum neuen Departement. «Der interdisziplinäre Ansatz, der Ingenieur- und Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Gesundheitswissenschaften miteinander verbindet, bietet ungeahnte Möglichkeiten. Wir freuen uns auf die vielen Möglichkeiten, die das gemeinsame Arbeiten und Forschen eröffnet», so der neue Departementsvorsteher Professor Wolfgang Langhans.

Die Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie spielt beim D-HEST eine wichtige Rolle. Im Zentrum steht unter anderem der Wissens- und Technologietransfer in die Klinik. Ein neues Gebäude an der Gloriastrasse, das im Sommer 2016 bezugsbereit ist, bildet den idealen Standort für die Wissenschaftler des D-HEST, welche eng mit der Universität Zürich und dem Universitätsspital zusammenarbeiten. (ETH/mc/pg)

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