Neues Ventil hält die Energie im Haus

Nach dem Einbau des EnergyStop-Ventils entweicht aus dem Gully kaum mehr warme Luft. (Foto: Klimastiftung Schweiz)

Horw (LU) – Ablaufrohre von Flachdächern und Terrassen bringen Kälte in die Gebäude. Die Firma OEKAG WasserTechnik AG des Luzerners Giorgio Morandini hat ein Ventil vorgestellt, das die Wärme im Haus hält, ohne die Funktion der Abläufe zu beeinträchtigen. Unterstützt wurde er dabei von der Klimastiftung Schweiz, dem Bundesamt für Energie und der Hochschule Luzern.

Bei Regenwetter sind sie wichtig: Rohre, die Wasser von Flachdächern und Terrassen abführen. Doch in der Heizperiode wirken sie wie Kamine. Die kalte Luft im Rohrinneren wird durch Raumwärme aufgeheizt und steigt hoch. Dadurch kühlen Wände und Steigschächte ab und wertvolle Heizenergie geht verloren. Der Luzerner Giorgio Morandini hat ein Ventil gegen diesen Energieverlust entwickelt. Eine magnetische Membranglocke sorgt dafür, dass die Rohre nur dann offen sind, wenn Wasser dagegen drückt. Kalte Luft bleibt draussen. «Das EnergyStop-Wasserventil ersetzt die offenen Laubkörbe, die meistens oben an diesen Abläufen angebracht sind», erklärt der Entwickler Giorgio Morandini.

«Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz»
Das neue Ventil ist diesen Monat erstmals lieferbar, weshalb es am Dienstag, 3. Juni, an der Hochschule Luzern in Horw vorgestellt wurde. Die Abteilung Technik und Architektur der Hochschule hat bei der Entwicklung des Ventils wesentlich mitgewirkt. Finanzielle Unterstützung erhielt Giorgio Morandini von der Klimastiftung Schweiz und vom Bundesamt für Energie. Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz, schätzt das Potenzial des Ventils sehr hoch ein. «Hinter der Entwicklung steht ein einfaches Prinzip und ein Problem, das in der Praxis tausend- oder millionenfach auftritt», sagt Vincent Eckert und ergänzt: «Mit einem kleinen und relativ günstigen Ventil können nun sehr viele neue und bestehende Gebäude Energie sparen und gemeinsam den Klimaschutz wesentlich voranbringen.» Dass die Entwicklung aus der Schweiz kommt, ist für die Stiftung ein weiterer Grund, das Projekt zu fördern. Denn die Klimastiftung Schweiz setzt sich zum Ziel, gleichzeitig mit dem Klimaschutz auch den Wirtschaftsstandort Schweiz und Liechtenstein zu fördern.


Der Luzerner Giorgio C. Morandini präsentiert sein Ventil EnergyStop W. (Foto: Klimastiftung Schweiz)

15 Prozent weniger Heizenergie
Bereits auf dem Markt ist neben dem neuen Wasserventil eine Serie von Luftventilen von Giorgio Morandini’s Firma OEKAG WasserTechnik AG. Diese sorgen dafür, dass Dunstrohre für sanitäre Anlagen oder die Ventilation nicht abkühlen. «Bis anhin wurde der Energieverlust durch die Funktionsöffnungen in Gebäuden einfach als gegeben hingenommen», erklärt Giorgio Morandini. «Es ist auch kaum je eruiert worden, wie viel Energie durch die Rohre tatsächlich verloren geht – bis gemeinsam mit der Hochschule Luzern genauere Untersuchungen durchgeführt werden konnten.» Mit Wärmebildaufnahmen, Versuchen im Labor und Computersimulationen konnten die Verluste erstmals dargestellt und berechnet werden. Dabei zeigte sich, dass zwischen drei und 15 Prozent der Heizenergie verloren gehen. «Bei Minergie-Häusern ist der Anteil des Energieverlusts grösser, da bei diesen Häusern viele andere Faktoren bereits optimiert sind», führt Giorgio Morandini aus. (Klimastiftung Schweiz/mc/ps)

Weitere Informationen:
www.oekag-energystop.ch, www.klimastiftung.ch, www.bfe.admin.ch/CT/Gebaeude

Über die Klimastiftung Schweiz
Klima schützen. KMU stärken. Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 550 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 10 Millionen Franken unterstützt.
Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen.
Seit Januar 2008 verlangt das CO2-Gesetz eine Abgabe auf Brennstoffen. Ein Teil der Abgaben fliesst zurück an die Wirtschaft. Vor allem grosse Dienstleistungsunternehmen erhalten mehr zurück, als sie bezahlt haben. Diese «Netto-Rückvergütung» setzen die Partnerfirmen der Klimastiftung Schweiz für Klimaschutzmassnahmen von Schweizer und Liechtensteiner KMU ein.

Die Partner der Klimastiftung Schweiz
Die Schweizer und Liechtensteiner Dienstleister Allianz Suisse, Alternative Bank Schweiz, AXA Winterthur, Bank J. Safra Sarasin, Bank Vontobel, Gebäudeversicherung Bern, Gebäudeversicherung Kanton Zürich, Glarner Kantonalbank, LGT, Liechtensteinische Landesbank, Man Investments, PartnerRe, Pictet & Cie, PwC, Raiffeisen Schweiz, Sanitas Krankenversicherung, SAP (Schweiz) AG, SCOR Services Switzerland AG, Swisscanto Asset Management AG, Swiss Life, Swiss Re, Vaudoise Assurances, VP Bank und XL Group sind Partner der Klimastiftung Schweiz.

Weitere Informationen: www.klimastiftung.ch

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