Basel – Auf der ehemaligen Wolfanlage im Zoo Basel geht’s rund: 16 quirlige Nutrias sind eingezogen. Ein Besuch bei den Nagern lohnt sich auch im Winter, denn sie sind tagsüber sehr aktiv.
Die Nutria-Gruppe im Zoo Basel ist von ihrem Gehege neben dem Affenhaus in die ehemalige Wolf-Anlage gezogen. Das Gehege wurde zuvor an die Haltung dieser Nagetierart angepasst.
Nutrias sind richtige Wasserratten
In den Gewässern der neuen Nutria-Anlage haben die geselligen Nager nun viel Platz zum Schwimmen. Die Besonderheiten dieser Tierart lassen sich jetzt noch besser beobachten. Bei den Nutrias liegen die Zitzen seitlich der Wirbelsäule auf dem Rücken. So können die Jungen im Wasser trinken, während die Mutter schwimmt. Auch sonst sind diese Nagetiere perfekt ans Wasserleben angepasst. Ihr Fell ist extrem dicht. Da sie es mit einem fettigen Sekret aus Wangen- und Afterdrüsen einreiben, bleibt die Haut auch bei Tauchgängen von bis zu fünf Minuten von einer wärmeisolierenden Lufthülle umfangen und wird nicht nass.
Die Nasenlöcher dichten Nutrias bei ihren Tauchgängen mit einer Nüsternklappe ab. Dank ihrer für Nagetiere typisch gespaltenen Oberlippe können sie beim Tauchen den Mund hinter den mächtigen gelborange leuchtenden Nagezähnen verschliessen. Mit ihren Schwimmhäuten zwischen den Zehen sind Nutrias sehr gute Schwimmer. Im Zoo Basel lässt sich gut beobachten, wie sie eilig durch das Wasser paddeln.
Leben in der Grossfamilie
Nutrias sind reine Vegetarier und leben in grösseren Gruppen, die sich wiederum in Untergruppen aufteilen. Die Untergruppen bestehen aus einem Paar, welches mit seinem Nachwuchs zusammenlebt. Nutrias sind sehr fortpflanzungsfreudig. Die Tragzeit dauert viereinhalb Monate und die sechs bis acht Jungen sind bei der Geburt behaart und weit entwickelt. Schon mit fünf Monaten sind sie geschlechtsreif. Ein Weibchen kann zwei bis drei Würfe pro Jahr aufziehen
Einheimischer Südamerikaner
Im Zoo Basel sind Nutrias seit 1942 zu sehen. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika, wo sie in der Nähe von Flüssen und Seen leben. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sie wegen ihres schönen rotbraunen Pelzes gejagt und später in Farmen in Europa gezüchtet. Aus diesen Zuchten verschwanden immer wieder einige Tiere, so dass sich Nutrias mittlerweile recht gut in Mitteleuropa etabliert haben. (Zoo Basel/mc/kbo)