Nicht-BRICS-Staaten treiben Entwicklung der Wachstumsmärkte an

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Die Logistikindustrie blickt über traditionelle Machtzentren hinaus. (© Binkski – Fotolia.com)

Basel – Die Dynamik der ASEAN-Staaten[1], der GCC-Länder[2], Schwarzafrika und der grossen aufstrebenden Volkswirtschaften wie Indonesien, Nigeria, Bangladesch, Mexiko und Pakistan gleichen die uneinheitliche Leistung der BRICS-Staaten aus, die in den vergangenen Jahren für das Marktwachstum der Schwellenländer verantwortlich zeichneten.  

Diese eher ausgeglichene Wachstumsentwicklung spiegelt der Agility Emerging Markets Logistics Index von 2015 wider. Die jährlich erstellte Rangliste umfasst aktuell Daten von 45 aufstrebenden Volkswirtschaften, ergänzt durch eine Umfrage unter fast 1.000 Führungskräften aus der Logistikbranche und dem Supply Chain Management.

Der Index, der 2015 bereits zum sechsten Mal veröffentlicht wird, klassifiziert aufstrebende Märkte anhand ihrer Grösse, der Geschäftsbedingungen, ihrer Infrastruktur sowie weiterer Faktoren, die sie für Investitionen von Logistikunternehmen, Luftfrachtspediteuren, Schifffahrtsgesellschaften, Spediteuren und Vertriebsunternehmen attraktiv machen.

Saudi-Arabien steigt auf Platz 2 auf
Die grossen BRICS Nationen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sind für einen Grossteil des Wachstums und der Investitionen in der Gruppe der Wachstumsmärkte verantwortlich und haben den Index bislang dominiert. 2015 stieg jedoch Saudi-Arabien auf Platz 2 des Index und steht damit direkt hinter China, das nahezu die fünffache Bevölkerungszahl sowie eine 12,5-fache Wirtschaftsleistung aufweist.

Aufstrebende Volkswirtschaften wie Indonesien (Nr. 4 des Index), Pakistan (25), Nigeria (27) und  Bangladesch (28) – alle mit Bevölkerungszahlen von über 100 Millionen – stiegen im Index. Ein weiterer grosser, nicht zu den BRICS Staaten gehörender Markt – Mexiko – blieb stabil auf Platz 9.

Weitere Ergebnisse des Index:

«Vor einem Jahr gab es Gespräche über einen Zusammenbruch der Wachstumsmärkte und über neue ‚Fragile Fünf‘  – dies basierte auf Bedenken hinsichtlich der Schwäche von Südafrika, Brasilien, Indien, der Türkei und Indonesien», sagt Essa Al-Saleh, Präsident und Geschäftsführer von Agility Global Integrated Logistics. «Die Wachstumsmärkte als Gruppe stellten sich aber trotz der kontinuierlichen Flaute der Weltwirtschaft als weitaus belastbarer – sogar als dynamischer – als erwartet heraus.»

Risiko fallende Rohstoffpreise
Al-Saleh sagte, dass etliche Entwicklungsländer in die Infrastruktur investiert und Schritte zur Lösung langjähriger Probleme unternommen hätten, zum Beispiel hinsichtlich der Arbeits- und Steuergesetze, des Investorenschutzes, des Vertragsrechts, der Eigentumsrechte, der Kapitalbeschränkungen sowie der Handels- und Landnutzungsverordnungen. Er sagte, Risiken für das Wachstum aufstrebender Märkte entstünden 2015 aus fallenden Rohstoffpreisen, der abkühlenden chinesischen Wirtschaft, der Verschärfung der US-Währungspolitik sowie Russlands wirtschaftlichen Problemen.

Für die 45 im Index dargestellten Länder sagt der Internationale Währungsfonds für 2015 ein durchschnittliches Wachstum von 4,57 Prozent voraus.

«Die Faktoren, die das Wachstum vorantreiben, sind Bevölkerungszunahme, Grösse der Mittelschicht, Kaufkraft und Urbanisierungsquoten, zusammen mit stetigem Fortschritt im Gesundheitswesen, in der Erziehung und bei der Armutsbekämpfung», sagt Al-Saleh. «Aus diesem Grund bleiben wir hinsichtlich der  Wachstumsmärkte optimistisch und sehen sie weiterhin in einem Aufwärtstrend.»

Ausblick bleibt diffus
Transport Intelligence (Ti), ein führender Anbieter im Bereich Marktforschung und Analysen für die globale Logistikbranche, hat den Index erstellt.

John Manners-Bell, Geschäftsführer von Ti, sagt: «Fünf Jahre nach der weltweiten Rezession sind die Aussichten für alle Volkswirtschaften – bereits entwickelte und aufstrebende – noch immer unklar. Die wirtschaftliche Instabilität, ein fallender Ölpreis sowie steigende Sicherheitsbedenken für Afrika und den Nahen Osten haben Unsicherheit erzeugt. Trotz der Herausforderungen bleibt das Interesse an diesen schwankenden Märkten hoch, wie eine Zunahme der Investitionen in die Infrastruktur, der expandierende internationale Handel sowie eine verstärkte inländische Nachfrage belegen. Globale Hersteller, Händler und ihre Logistikdienstleister müssen sich auch weiterhin der veränderlichen Dynamik bewusst sein, wenn sie die erheblichen Möglichkeiten, die ja existieren, ausschöpfen möchten.» (Agility/mc/ps)

[1] Dem Verband Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN (Association of Southeast Asian Nations), gehören zehn Staaten an: Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
[2] Der Golfkooperationsrat (Gulf Cooperation Council – GCC) umfasst die folgenden Staaten: Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).  

Über Agility
Agility sorgt weltweit für effiziente Lieferketten auch in anspruchsvollen Gegenden, bietet persönlichen Service, ein globales Netzwerk und massgeschneiderte Dienstleistungen sowohl in Industrie- als auch in Wachstumsmärkten. Agility ist ein weltweit führender Anbieter von integrierten Logistiklösungen. Es ist ein börsennotiertes Unternehmen mit über $ 4,8 Milliarden Umsatz, mehr als 20.000 Mitarbeitern und 500 Büros in 100 Ländern.
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