Norwegischer Ölfonds investiert 1,4 Milliarden in Offshore-Windpark
Oslo – Der als Ölfonds bekannte norwegische Pensionsfonds investiert nach eigenen Angaben erstmals in Infrastruktur für Erneuerbare Energien. Für 1,375 Milliarden Euro erwirbt der Staatsfonds die Hälfte an dem niederländischen Offshore-Windpark Borssele 1 & 2, wie die norwegische Zentralbank mitteilte, die den Fonds verwaltet.
Verkauft werden die Anteile vom dänischen Energiekonzern Ørsted, der die andere Hälfte behält und den Park auch weiter betreibt. Eine Vereinbarung dazu wurde nach Angaben beider Seiten am Mittwoch unterzeichnet, abgeschlossen wird der Verkauf im zweiten oder dritten Quartal 2021 sein. Ørsted gilt als Weltmarktführer bei der Offshore-Windenergie. Der Windpark rund 23 Kilometer vor der Nordseeküste der Niederlande produziert nach Ørsted-Angaben mit seinen 94 Windturbinen genug Energie, um damit jährlich knapp eine Million niederländische Haushalte mit grünem Strom zu versorgen.
Marktwert von 1,2 Billionen Franken
Der Staatliche Pensionsfonds Ausland, wie der norwegische Fonds offiziell heisst, fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert, von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und investiert in Tausende Unternehmen weltweit, darunter Grosskonzerne wie Microsoft, Apple, Nestlé und Amazon. Der Marktwert des Fonds, der als einer der grössten Staatsfonds der Welt gilt, liegt derzeit bei umgerechnet etwa 1,2 Billionen Franken. (awp/mc/pg)