Zürich – Das Immobilienunternehmen Novavest hat ersten Halbjahr zwar etwas weniger Einnahmen erzielt, den Gewinn aber markant gesteigert. Ende Juni hat Novavest die Fusion mit Senioresidenz vollzogen, was dem Konzern einen Schub verleihen wird.
In den ersten sechs Monaten ging der Betriebsertrag von Novavest alleine ohne Senioresidenz leicht auf 15,1 Millionen zurück nach 15,8 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie die Firma am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss auf 8,8 Millionen Franken nach oben. Im Vorjahr hatte Novavest lediglich einen Mini-EBIT von 146’000 Fr. erzielt.
Hauptgrund für den Gewinnsprung war ein tieferer Verlust durch Neubewertungen, der im ersten Halbjahr 2024 das Ergebnis nur noch um 1,3 Millionen Franken drückte nach -10,0 Millionen im Vorjahressemester. Zudem hat Novavest die Betriebskosten gesenkt.
Unter dem Strich wies die Firma einen Gewinn inklusive Neubewertungen von 5,1 Millionen aus. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 1,5 Millionen Franken hinnehmen müssen. Ohne Neubewertungen sei der Gewinn dagegen auf 6,1 Millionen Franken gesunken von 6,6 Millionen im Vorjahr.
Fusion vollzogen
Wie bereits bekannt hat Novavest die Fusion mit der auf Alterswohnungen und Pflegeeinrichtungen fokussierten Senioresidenz am 14. Juni vollzogen. Die buchhalterische Integration wurde per 30. Juni durchgeführt. In der Halbjahresrechnung der Novavest sind daher in der Erfolgsrechnung des ersten Halbjahres 2024 keine Erträge der übernommenen früheren Senioresidenz-Liegenschaften enthalten.
Der Marktwert des Gesamtportfolios hat sich als Folge der Fusion und unter Berücksichtigung der Marktbewertungen und Investitionen ins Portfolio auf 1,03 Milliarden Franken erhöht. Novavest alleine hatte Ende 2023 ein Portfolio mit einem Marktwert von 783,6 Millionen Franken.
Zusammen mit den Senioresidenz-Liegenschaften wäre der Mietertrag von Januar bis Ende Juni 2024 im Vergleich zu Novavest alleine um 37 Prozent auf 20,9 Millionen Franken gestiegen. Vergleicht man allerdings die pro Forma-Zahlen, also wenn Senioresidenz schon im ersten Halbjahr 2023 dabeigewesen wäre, dann wäre der Mietertrag leicht tiefer ausgefallen.
Die Nettorendite der Anlageobjekte im fusionierten Portfolio beläuft sich per 30. Juni 2024 auf 3,5 Prozent. Die Leerstandsquote konnte als Folge der Fusion um einen Prozentpunkt auf 3,1 Prozent reduziert werden.
Viel mehr EBIT
Der pro Forma-EBIT wäre im ersten Halbjahr 2024 auf 11,7 Millionen Franken geklettert von 1,1 Millionen im Vorjahr. Grund für die Verbesserung seien tiefere Verluste aus Neubewertungen. Unter dem Strich hätte ein pro Forma-Gewinn inklusiv Neubewertungen von 6,4 Millionen Franken gestanden nach einem Verlust von 1,2 Millionen im Vorjahr.
Der Gewinn ohne Neubewertungen wäre allerdings auf 8,4 Millionen Franken gefallen von 9,6 Millionen Franken im Vorjahressemester.
Die Zinssenkungen der Schweizerische Nationalbank (SNB) hätten bei Liegenschaftsbewertungen für eine gewisse Entspannung gesorgt. Zudem erwartet Novavest als Folge der Zinssenkungen im gesamten Immobilien- und Transaktionsmarkt wieder ein etwas dynamischeres Umfeld als im vergangenen Jahr.
In der zweiten Jahreshälfte 2024 wird das bisherige Umnutzungsprojekt an der Rorschacherstrasse 135 in St. Gallen in die Renditeliegenschaften umgegliedert. Daraus erwartet Novavest einen zusätzlichen annualisierten Soll-Mietertrag von 0,6 Millionen Franken sowie einen Beitrag zum Mietertrag 2024 für die zweite Jahreshälfte von rund 0,25 Millionen ab dem 1. August 2024.
Die im Rahmen der Fusion mit Senioresidenz identifizierten Synergiepotenziale von 0,9 Millionen würden zügig umgesetzt, hiess es. Damit könne man für das Jahr 2025 ebenfalls einen positiven Einfluss auf den Gewinn erwarten. (awp/mc/pg)