Nur wenige Hochschulabsolventen wagen Sprung in die Selbstständigkeit
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Neuenburg – Von allen Absolventen der schweizerischen Hochschulen sind fünf Jahre nach dem Abschluss nur gerade 4 % selbstständig erwerbstätig. Dabei spielt es eine grosse Rolle, welches Studienfach abgeschlossen wurde. Das zeigen die Resultate der neuen Publikation „Selbstständige Erwerbstätigkeit bei Hochschulabsolventinnen und -absolventen“ des Bundesamts für Statistik (BFS).
Fünf Jahre nach dem Abschluss war 2011 nur ein relativ kleiner Anteil von 3,7 % der erwerbstätigen Hochschulabsolvenen in der Haupterwerbstätigkeit selbstständig. Darunter fallen hauptsächlich Freiberufler auf Auftrags- und Mandatsbasis, Unternehmensgründer, jene, die ein Unternehmen übernommen haben, sowie Freiberufler durch Übernahme oder Gründung einer Praxis oder Kanzlei. Die Selbstständigenquote variiert stark nach Fachbereich und Examensstufe.
Am meisten Selbstständige in den Bereichen Design, Musik, Theater und andere Künste
Besonders häufig selbstständig sind fünf Jahre nach Studienende Fachhochschulabsolventen der Fachbereiche Design (23%) sowie Musik, Theater und andere Künste (13%). Grössere Bedeutung hat die selbstständige Erwerbstätigkeit auch bei Doktorierten der Fachbereichsgruppen Medizin und Pharmazie (11%), Wirtschaftswissenschaften (10%) sowie Recht (8%).
Absolventen anderer Fachbereiche zeigen hingegen unterdurchschnittliche Selbstständigkeitsquoten. Hierzu gehören die Masterabsolventen der Fachbereichsgruppen Wirtschaftswissenschaften und Exakte und Naturwissenschaften mit jeweils 1% selbstständig Erwerbenden fünf Jahre nach Abschluss. Bei Ausschluss der Fachrichtung Architektur geben auch Absolventen der Fachbereichsgruppe Technische Wissenschaften vergleichsweise selten an, selbstständig zu sein.
Die Form der Selbstständigkeit variiert nach Hochschultyp
Bachelorabsolventen der Fachhochschulen sind zum überwiegenden Teil entweder auf Auftrags- und Mandatsbasis freiberuflich tätig (57%) oder haben ein Unternehmen gegründet (27%). Auch bei den Masterabsolventen der universitären Hochschulen ist die Selbstständigkeit auf Auftrags- oder Mandatsbasis die häufigste Nennung (40%), während Doktorierte am häufigsten den Eintritt oder die Übernahme einer Praxis oder Kanzlei (40%) oder die Gründung eines Unternehmens angeben (30%). Doktorierte beschäftigen in knapp drei Viertel der Fälle eigene Mitarbeiter (72%), während dies nur etwa je ein Viertel der anderen Hochschulabsolventen tun.
Arbeitszufriedenheit insgesamt hoch
Die Arbeitszufriedenheit für Selbstständige zeigt ein positives Bild. Insbesondere Selbstständige, die ein Unternehmen übernommen oder gegründet haben, sind zu über 90% zufrieden mit dem Verantwortungsniveau, dem Inhalt der Aufgaben und ihrer Handlungs- und Entscheidungsfreiheit und zeigen auch in weiteren Bereichen hohe Werte. Selbstständige auf Honorarbasis sind hingegen etwas weniger oft zufrieden mit ihrer Arbeitssituation und erzielen Zufriedenheitswerte vergleichbar mit Angestellten. Einzig in Bezug auf zwei Aspekte sind alle selbstständigen Absolventen häufiger unzufrieden: die Sicherheit der Stelle und das Einkommen. (BFS/mc/pg)