Von Tilo Wannow, Fondsmanager ODDO BHF Polaris Balanced*
ESG – an diesen drei Buchstaben kommen Fondsmanager und -anleger kaum noch vorbei. Aufgrund des an Qualität orientierten Investmentansatzes tendierte die ODDO BHF Polaris-Fondsfamilie schon immer in Richtung Nachhaltigkeit. Hochqualitative Unternehmen verfügen über genügend überschüssigen Free-Cashflow und können daher ESG-Initiativen priorisieren. Dank des Qualitätsansatzes neigen die Polaris-Fonds auch nicht dazu, in ESG-schädliche Sektoren wie Energie (geringer freier Cashflow und hoher Einfluss der Rohstoffpreise) oder Versorger zu investieren. Der Fokus liegt auf langfristigen Investitionen, nicht auf kurzfristigen Wetten. Mit der Einführung ausdrücklicher Nachhaltigkeitsregeln in den Prospekten wird das nun formalisiert.
Die Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Corporate Governance-Aspekten bei der Kapitalanlage steht nicht, wie manchmal vermutet, im Widerspruch zum finanziellen Ertrag nachhaltig gemanagter Kapitalanlagen. Denn es greift zu kurz Nachhaltigkeit nur mit einer Einschränkung des Anlageuniversums etwa durch den Ausschluss von umweltschädlichen Sektoren zu verbinden. Vielmehr geht es in erster Linie darum Kriterien in die Wertpapieranalyse einzubeziehen, die für einen nachhaltigen Anlageerfolg von entscheidender Bedeutung sind. Die Integration von ESG-Kriterien in den Investmentprozess führt daher nicht zu gravierenden Veränderungen in den Portfolios. Vielmehr ergänzen ESG-Kriterien unsere fundamentalen Analysen in idealer Weise.
Wie wirkt sich ESG auf die Performance aus?
Der Bezug von ESG auf die Unternehmensleistung wurde seit den 70er Jahren in zahlreichen empirischen Studien untersucht. Laut einer Metastudie der Universität Hamburg und der DWS, die 2.200 empirische Studien ausgewertet hat, kommt die Mehrheit dieser Studien zum Ergebnis, dass Nachhaltigkeit sich positiv auf den Finanzerfolg eines Unternehmens auswirkt. Eine kürzlich veröffentlichte Metastudie des NYU Stern Center for Sustainable Business belegt, dass nachhaltige Geldanlagen gleich gut oder besser abschneiden als konventionelle. Ausserdem entwickeln sie sich insbesondere in Krisenzeiten stabiler, wie eine Analyse von ODDO BHF Asset Management aus dem letzten Frühjahr ergeben hat. Insbesondere Unternehmen mit überdurchschnittlichen ESG-Scores in Hinblick auf soziale und Corporate Governance Kriterien wiesen in diesem Zeitraum ein überdurchschnittlich gutes Risiko-Rendite-Profil auf. Allerdings geht es beim Nachhaltigen Investieren nicht um Schwarz oder Weiss, sondern darum, Unternehmen zu identifizieren, die glaubwürdig finanziellen Erfolg mit einer nachprüfbaren Orientierung an ESG-Kriterien kombinieren. Dabei gilt es jeden Einzelfall abzuwägen. Die ODDO BHF Polaris-Fonds investieren zum Beispiel in den in Bereichen wie Solartechnologie und smarten Stromnetzen aktiven Elektrotechnikkonzern Schneider Electric. Auch die Versicherung Allianz ist aktuell im Portfolio vertreten – das Unternehmen hat damit begonnen, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken stärker in seiner Anlagepolitik zu berücksichtigen. (ODDO BHF/mc/ps)
Keines der vorstehend genannten Unternehmen stellt eine Anlageempfehlung dar.
*(Teilfonds des Umbrella FCP) ODDO BHF Exklusiv