Shell, Exxon und BP wussten Bescheid. Nun zeigt eine Studie: Im französischen Konzern Total Energies wusste man ebenfalls seit Jahrzehnten von den Gefahren des Klimawandels – was zu unterschiedlichen Reaktionen führte.
Die Mineralölkonzerne ExxonMobil, Shell und BP haben von der Gefahr der Klimakrise gewusst, lange bevor dieses Thema Einzug in die breite Öffentlichkeit hielt. Das ist bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass die 20 grössten Unternehmen für fossile Brennstoffe für mehr als ein Drittel aller Treibhausgasemissionen seit 1965 verantwortlich sind.
Nun belegt eine Studie: Auch dem französischen Ölkonzern Total Energies SE waren die Risiken bekannt, bis ins Detail. Und auch Total hat sich demnach mit vollem Einsatz darum bemüht, Zweifel an der Echtheit des Klimawandels zu säen, politischen Massnahmen entgegenzuwirken und aktiv »Unwissenheit zu erzeugen«.
Seit 1971 wussten Mitarbeitern von Total um die Gefahr
Zwei Historiker und ein Soziologe haben eine Studie in der Fachzeitschrift »Global Environmental Change« veröffentlicht. Für diese Studie werteten sie nach eigenen Angaben Archivmaterial aus und führten Gespräche mit rund 30 Beteiligten. Ihre Kern-Erkenntnisse fassen die Forscher so zusammen:
- Die Verantwortlichen bei Total waren sich der schädlichen Auswirkungen der globalen Erwärmung bewusst – und zwar mindestens seit 1971.
- Und trotzdem leugnete Total bis in die Neunzigerjahre offen die Klimawissenschaft.
- Auch darüber hinaus verfolgte Total verschiedene Strategien, um die Gefahr der Klimakrise – und den Beitrag der Mineralölunternehmen – zu verschleiern.