Oman lässt Islamische Banken zu
Wahrzeichen im Oman: die Grosse Moschee «Sultan Qabus» in Muscat (Bild: gaf).
Muscat – «Endlich!» heisst es in Bankenkreisen am Golf. Lange Zeit weigerte sich der Oman, dem Geschäft um «Koran und Kapital» seinen Segen zu erteilen. Jetzt hat Omans Regent Sultan Qabus das Islamic Banking per Dekret zugelassen.
Der Schachzug ist offenbar ein politisches Zugeständnis an die heimische Finanzindustrie, die den hohen Wachstumsraten von 20% pro Jahr im Scharia-Banking tatenlos zusehen musste.
Öffnung mit Einschränkungen
Allerdings dürfen sich konventionelle Banken in dem südöstlichen Golfstaat nicht in Islamische Geldhäuser «umwandeln», so wie das in den Emiraten und Saudiarabien gang und gäbe ist. Konventionellen Finanzinstituten ist es aber erlaubt, einen separaten Bereich, ein sogenanntes «Islamic Window» zu etablieren. Laut Ernst and Young hat die Islamic Finance im 2010 weltweit die Marke von einer Billion Dollar durchbrochen.
Sarasin vor Ort, Nachahmer in den Startlöchern
Die Basler Privatbank Sarasin & Cie. ist seit Juli 2008 als erste Schweizer Privatbank in Muscat ansässig. Unter der Leitung von Managing Director und Head of Islamic Finance Fares Mourad hat Sarasin die Anlageberatung auf Scharia-Basis in den letzten Jahren stetig ausgebaut. Weitere Privatbanken aus Zürich werden dem Vernehmen nach in den Oman folgen.
Geschäftsleute reisen mit Swiss International Airlines ab Zürich mit Zwischenstopp Dubai täglich nach Muscat.