Wie behandeln Tiere ihre Wunden? Hinsichtlich Menschenaffen gibt es zu der Frage nun neue Erkenntnisse. Laut Forschern des Max-Plancks-Instituts für Verhaltensbiologie, nutzt ein Orang-Utan Blätter einer Liane, um eine Gesichtsverletzung zu behandeln – mit Erfolg.
Erstmals haben Forscher systematisch dokumentiert, dass ein Wildtier eine Pflanze medizinisch gegen Verletzungen nutzt. Evolutionsbiologen des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz berichten im Fachjournal «Scientific Reports», dass ein Sumatra-Orang-Utan eine Wunde im Gesicht aktiv mit einer Heilpflanze behandelt hat. Das Männchen Rakus habe einige Tage nach einer Verletzung, die es im Kampf mit einem Artgenossen erlitten hatte, Blätter einer Liane abgerissen, darauf herumgekaut und den Saft mehrere Minuten lang wiederholt auf die Gesichtswunde aufgetragen.