Outdoor-Branche für Schneesport mit Rücksicht
Bern – Der Schneesport abseits der Pisten boomt. Für Wildtiere bedeutet dies, dass im Winter der Stress in der ohnehin harten Jahreszeit mit frostigen Temperaturen und knappem Nahrungsangebot noch weiter zunimmt. Der nutzbare Lebensraum schrumpft, das Angebot an Nahrung ebenso, und die Tiere können an Erschöpfung sterben. Die Kampagne «Respektiere deine Grenzen» motiviert Schneesporttreibende, sich in der winterlichen Natur an vier einfache Regeln zu halten. So bleibt ein Nebeneinander von Wildtier und Mensch weiterhin möglich.
2012 steht die Zusammenarbeit mit der Outdoor-Branche im Fokus: Die Kampagne «Respektiere deine Grenzen» setzt auf die Zusammenarbeit mit dem Outdoor-Handel, den Verkaufsgeschäften und Tourenanbieten. So werden beispielsweise Schneeschuhe mit Etiketten versehen, auf denen die vier wichtigsten Verhaltensregeln und das Kampagnen-Emblem stehen. Das Verkaufspersonal und die Tourenleitenden werden besonders geschult, so dass sie über die Bedürfnisse der Wildtiere Auskunft geben können. Schneesportlerinnen und -sportler sind meistens individuell unterwegs. Sie finden im Outdoor-Handel kompetente Ansprechpartner für Beratung und Informationen. «Unsere Kunden sind beim Kauf von Winterausrüstung sehr zugänglich für Informationen zum respektvollen Umgang mit der Natur», erläutert Simon Schwarz, Beauftragter für Nachhaltigkeit bei der Transa Backpacking AG, einem der Partner und Sponsoren der Kampagne.
Partner für mehr Natur
Mit dem «Commitment für mehr Natur» verpflichten sich in der Outdoorbranche tätige Unternehmen, die Inhalte der Kampagne an ihre Mitarbeitenden und Kundinnen und Kunden weiter zu geben. Vom Ein-Personen-Betrieb bis zur Outdoor-Ladenkette, vom Bergführer bis zur Bergsportschule engagiert sich eine breite Palette von Betrieben für die Ziele der Kampagne. Eine Liste findet sich auf der Website www.respektiere-deine-grenzen.ch.
«Der SAC als wichtiger Partner im Spannungsfeld Schutz und Nutzung möchte Bergsport in intakter Natur ermöglichen und setzt sich daher für ein naturverträgliches Nebeneinander von Wildtieren und Bergsportlern ein. Der SAC als Mitinitiant sieht die Kampagne als ein gutes Instrument zur Sensibilisierung und Umweltbildung im boomenden Outdoorbereich», führt Ursula Schüpbach vom Schweizer Alpen-Club dazu aus. Die Partnerschaft zwischen der Schutz- und Nutzerseite sei zudem insofern wichtig, als damit auch diejenigen Outdoorsportler angesprochen werden, die individuell, also nicht in einer organisierten Gruppe unterwegs sind.
Nutzen für alle
Reinhard Schnidrig vom Bundesamt für Umwelt ist von der Wirksamkeit der Massnahmen überzeugt: «Die Zusammenarbeit mit der Tourismus-Branche ist der richtige Weg. Ganz im Sinne von miteinander fürs Nebeneinander von Freizeitsport und Wildtieren.» Damit wird eine Situation geschaffen, die allen zugute kommt – der Outdoor-Branche, den Schneesportlerinnen und -sportlern und den Wildtieren. Die Partnerschaft zwischen Schutz- und Nutzinstitutionen in einer gemeinsamen Trägerschaft mit der öffentlichen Hand und der Wirtschaft ist für die Schweiz in dieser Breite einmalig. Mit dem Schweizer Tourismus-Verband und den Seilbahnen Schweiz laufen Gespräche, um die Ziele und Inhalte der Kampagne so noch einem breiteren Zielpublikum näher zu bringen. (BAFU/SAC/Trans Backpacking/mc/pg)