Alles Wichtige soll in einer Viertelstunde zu erreichen sein, lautet ein Leitbild von Stadtplanern. Forscher haben nun Ideal und Realität verglichen. Amerikas Autostädte schneiden schlecht ab. Aber nicht nur die.
Zu Fuss zum Einkaufen, zur Schule oder zum Arzt: Die wichtigsten Dienste fürs tägliche Leben sollten innerhalb von 15 Minuten von der eigenen Wohnung erreichbar sein, so fordert es das vom Pariser Stadtplaner Carlos Moreno populär gemachte Konzept der «15-Minuten-Stadt». Paris kommt diesem Ideal schon ziemlich nahe, für mehr als 90 Prozent der Einwohner des Grossraums der französischen Hauptstadt ist die Bedingung erfüllt. Weltweit sind die meisten Stadtbewohner davon jedoch weit entfernt. Den Gegenentwurf einer am Auto orientierten Planung verkörpern US-Städte wie Atlanta am stärksten.
Dieses Ergebnis liefert eine von dem Fachmagazin «Nature Cities» veröffentlichte Studie eines italienisch-brasilianischen Forscherteams um Matteo Bruno von den Sony Computer Science Laboratories und dem Centro Ricerche Enrico Fermi in Rom.