Peach Property: Bewertungsverlust sorgt für rote Zahlen
Zürich – Peach Property steht weiter im Gegenwind. Im ersten Halbjahr 2023 hat das Immobilienunternehmen einen Verlust verbucht. Grund dafür ist eine Portfolioabwertung. Dennoch bestätigt das Unternehmen die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr.
Operativ ist es bei der auf bezahlbare Wohnungen in deutschen B-Städten fokussierten Immobiliengesellschaft auch gut gelaufen. Die Mieteinnahmen stiegen in der Zeit von Januar bis Juni um 3,6 Prozent 59,8 Millionen Euro, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Die Leerstandsquote erhöhte sich allerdings im Vergleich zu Ende 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent.
Der im operativen Geschäft generierte Cashflow (FFO I) betrug 9,5 Millionen Euro, was einem Plus von 9 Prozent im Vergleich Vorjahreszeitraum entspricht. Dies gehe auf eine Anpassung der Mieten und eine Optimierung der betrieblichen Abläufe zurück, heisst es weiter.
Allerdings konnte sich auch Peach Property den Folgen der Zinswende, der hohen Inflationsraten und auch der massiven Baustoffpreissteigerungen in Deutschland nicht entziehen: Es kam zu einer Abwertung des Portfolios um rund 3,8 Prozent auf nun rund 2,5 Milliarden Euro. Daher resultierte im ersten Halbjahr eine nicht zahlungswirksame Abwertung von rund 98 Millionen Euro. Unter dem Strich steht ein Verlust nach Steuern von 76,1 Millionen Euro nach einem Gewinn von 45,6 Millionen Euro im Vorjahr.
Weitere Refinanzierungsmassnahmen umgesetzt
Dies führte zu einem negativen Betriebsergebnis von 70,2 Millionen Euro, und unter dem Strich resultierte ein Verlust vor Steuern (EBT) von 92,1 Millionen Euro. Im Vorjahr war noch ein Gewinn vor Steuern von 61,2 Millionen Euro angefallen.
Der Verschuldungsgrad (LTV) der Peach Property Group lag zum 30. Juni 2023 mit 55,0 Prozent leicht über den 54,7 Prozent per 31. Dezember 2022. Das Unternehmen arbeite aktiv an der Refinanzierung der Verbindlichkeiten. Mitte August 2023 konnte es eine weitere besicherte Finanzierung über rund 33 Millionen Euro abschliessen. Bis 2025 stünden keine substanziellen Verbindlichkeiten zur Refinanzierung an.
Mit der im Mai 2023 begebenen Wandelanleihe über 50 Millionen Euro, den erwähnten 33 Millionen Euro und kleineren Verkäufen konnten seit Jahresbeginn insgesamt über 90 Millionen Euro frische Liquidität generieren werden können, wie Peach schreibt. Darüber hinaus prüft das Unternehmen Verkäufe kleinerer Teile des Portfolios zur Stärkung der Kapitalstruktur.
Prognose 2023 bestätigt
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 geht Peach Property von einer positiven operativen Geschäftsentwicklung aus. Das Unternehmen sieht sich mit seinem Fokus auf erschwinglichen Wohnraum – bei Nachfrageüberhang nach Wohnraum und dem daraus folgenden beschleunigten Anstieg der Marktmieten – gut positioniert.
Aus heutiger Sicht erwartet die Peach Property Group, die Anfang des Jahres genannten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Die Gesellschaft rechnet mit Mieteinnahmen zwischen 121 und 123 Millionen Euro und einem FFO I am unteren Ende der Spanne von 21 bis 23 23 Millionen Euro. (awp/mc/pg)