Peach Property steigert 2022 Mieteinnahmen und operatives Ergebnis

Peach Property steigert 2022 Mieteinnahmen und operatives Ergebnis
Thomas Wolfensberger tritt an der nächsten GV als CEO von Peach Property ab. (Foto: Theresa Rothwangl)

Zürich – Die vorwiegend in Deutschland tätige Immobiliengruppe Peach Property hat gemäss vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2022 trotz der Gewinnwarnung vom vergangenen Dezember das beste operative Ergebnis der Geschichte erzielt. Wegen Währungsverlusten dürfte es unter dem Strich allerdings einen Verlust geben.

Der im operativen Geschäft generierte Cashflow (FFO I) markierte mit 18 bis 19 Millionen Euro das beste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte, wie Peach Property am Dienstagabend mitteilte. In diesem Jahr weist das Unternehmen seine Zahlen laut der Mitteilung erstmals in Euro aus.

Vor seiner Gewinnwarnung im Dezember hatte die Firma allerdings noch mit einem FFO I von 18 bis 21 Millionen Franken gerechnet. Diese Erwartung wurde dann im Dezember auf rund 16 Millionen Franken gesenkt.

Trotz des durch die Zinswende «fundamental veränderten Marktumfelds» habe man die operative Ertragskraft und das Finanzprofil stärken können, heisst es in der Mitteilung weiter. Die vorläufigen FFO I lägen rund 70 Prozent höher als im Vorjahr, was das Unternehmen vor allem mit der Integration der Portfoliozukäufe der vergangenen Jahre sowie mit der Effizienzsteigerung in der Bewirtschaftung der Immobilien erklärt.

Höhere Mieteinnahmen
Die Mieteinnahmen gingen um 16 Prozent auf 116 Millionen Euro hoch. Auf vergleichbarer Basis (like-for-like) wären sie um 5 Prozent gestiegen. Dies sei dank des starken Neuvermietungsgeschäfts und des beschleunigten Anstiegs der Marktmieten in wichtigen Standorten gelungen.

Das Ergebnis vor Steuern ohne Berücksichtigung von Währungsverlusten sei leicht positiv, so die Verantwortlichen. Unter Berücksichtigung der Währungsverluste rechnet das Unternehmen jedoch mit einem Verlust von rund 20 Millionen Euro.

Der Gesamtmarktwert des Portfolios lag per Ende 2022 mit 2,6 Milliarden Euro nahezu auf dem gleichen Wert wie im Vorjahr. Nach vorgenommenen Aufwertungen im ersten Halbjahr 2022 habe ein Bewertungsrückgang im zweiten Halbjahr zu einer Nettoabwertung im Berichtsjahr von rund 13 Millionen Euro geführt.

Steigende Mieten erwartet – Anleihe vorzeitig abgelöst
Für das laufende Jahr rechnen die Verantwortlichen laut der Mitteilung mit einer positiven Entwicklung. «Aufgrund des spürbaren Rückgangs der Neubauaktivitäten in Deutschland infolge der stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten rechnet das Unternehmen mit einem mittel- bis langfristigen Nachfrageüberhang nach bezahlbarem Wohnraum und mit einem beschleunigten Anstieg der Marktmieten», heisst es. Bereits 2022 seien die Mieten an wichtigen Standorten stärker gestiegen als im bundesweiten Schnitt.

Zudem hat Peach eine eigentlich erst im Februar 2023 fällige Euro-Anleihe vorzeitig per 26. Januar zurückbezahlt. Durch diese und weitere Massnahmen richte das Unternehmen das Finanzprofil auf das veränderte Zinsumfeld aus. Es stünden bis Ende 2025 nun keine weiteren substanziellen Refinanzierungen an.

Baader Helvea sieht kaum Überraschungen in den Ergebnissen. Der Wechsel der Bilanzierungswährung auf Euro mache angesichts der Tatsache, dass Peach fast ausschliesslich Immobilien in Deutschland bewirtschafte, durchaus Sinn, so Analyst Andreas von Arx. Es erschwere aktuell aber die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresergebnis. Und der Wechsel komme zu einem Zeitpunkt, zu dem Peach wohl eher von der Wechselkursentwicklung profitieren würde. (awp/mc/pg)

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