Pensionskassen bauen Wertschwankungs-Reserven aus

Pensionskassen bauen Wertschwankungs-Reserven aus

Neuchâtel – Ende 2012 betrug das Nettoergebnis aus Vermögensanlage  45,9 Milliarden Franken. Die Wertschwankungsreserven stiegen auf 35,5 Milliarden Franken (+80,3%) markant an. Die Unterdeckung konnte auf 37,8 Milliarden Franken (-10,9%) abgebaut werden. Die technischen Rückstellungen nahmen auf 32,3 Milliarden Franken (+9,2%) zu. Das Gesamtvermögen der beruflichen Vorsorge belief sich auf 672,6 Milliarden Franken (+7,6%). Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik (BFS) publizierten, provisorischen Ergebnissen der Statistik der beruflichen Vorsorge 2012 hervor.

Die Immobilienanlagen stiegen um fast 7 Milliarden Franken (+6,4%) an. Die Aktien legten  25,2 Milliarden Franken (+15,7%) zu. Somit profitierte auch die berufliche Vorsorge vom guten Anlagejahr 2012.
Die Wertschwankungsreserven wuchsen auf 35,5 Milliarden Franken (+80,3%). Mit 5,3 Prozent der Bilanzsumme entsprach der Wert noch nicht dem angestrebten Umfang. 34,7 Milliarden Franken (-1%) betrug die Unterdeckung bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorge-einrichtungen. Im Berichtsjahr waren kaum Ausfinanzierungen von Unterdeckungen, sondern vermehrt Verstärkungen der technischen Rückstellungen auf 12,7 Milliarden Franken (+19,3%) zu beobachten. Noch 3,1 Milliarden Franken (-58,3%) betrugen die Unterdeckungen bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. Gesamthaft reduzierte sich die Unterdeckung auf  37,8 Milliarden Franken (-10,9%).

Betriebsrechnung
48 Milliarden Franken (+2%) wurden an Beiträgen und Einlagen von Arbeitgebern und Versicherten in die berufliche Vorsorge einbezahlt. Das Nettoergebnis aus Vermögensanlage belief sich auf 45,9 Milliarden Franken. 14,9 Milliarden Franken flossen in die Wertschwankungsreserven. 5,6 Milliarden Franken aus Ertragsüberschuss dienten vorwiegend bei privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen zur Reduktion von noch bestehenden Unterdeckungen. Im Jahr 2012 wurden 19,6 Milliarden Franken (+3,6%) Altersrenten sowie 6 Milliarden Franken (+7,5%) Kapitalleistungen bei Pensionierung ausbezahlt. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs nahm weiter auf 170‘300 Franken (2011: 174‘200 Franken; -2,2%) ab.

Aktive Versicherte und Bezüger von Altersleistungen
Fast 3,9 Millionen aktive Versicherte (+2,2%) zählte die berufliche Vorsorge. 650‘880 Pensionierte (+4,7%) bezogen eine Rente und 35‘090 (+9,9%) verlangten die Kapital- oder Teilkapitalauszahlung. Die Anzahl der Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten sank weiter auf 2075 Einrichtungen (2011: 2191 Einrichtungen; -5,3%).  (BFS/mc/ps)

Steckbrief der Statistik der beruflichen Vorsorge 2012
Seit dem Statistikjahr 2004 wird die Statistik der beruflichen Vorsorge jährlich durchgeführt. Die Erhebung umfasst die Jahresabschlüsse 2012 von 2075 Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten. Die rund 2200 Wohlfahrtsfonds, Finanzierungsstiftungen, auslaufenden oder stillgelegten Vorsorgeeinrichtungen sowie Vorruhestands- und Rentnerkassen sind in diesen Angaben nicht enthalten. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind die Aktiven/Passiven aus Versicherungsverträgen mit Versicherungsgesellschaften.
Die Statistik der beruflichen Vorsorge gibt einerseits Auskunft über den Stand und die Entwicklung der zweiten Säule, andererseits ermittelt sie Daten für die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, die Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit, die Schweizerische Sozialversicherungsstatistik und für internationale Organisationen.
Um möglichst rasch erste provisorische Ergebnisse publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikoträger geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von fast 620 eingegangenen Fragebogen (September 2013), weshalb sie provisorischen Charakter haben.
Die definitiven Detailergebnisse werden Anfang 2014 publiziert.
Alljährlich publiziert die OECD einen internationalen Zahlenvergleich in der Reihe « Pension Markets in Focus ». Um die Vorbereitungen zu unterstützen, hat die Schweiz vergangenen August Indikatoren der ersten Trendrechnungen eingereicht.

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