Pflanzenbasierte Ersatzprodukte werden immer beliebter
Basel – Der Detailhändler Coop hat eine umfassende Studie zur pflanzenbasierten Ernährung in Auftrag gegeben. Für den Plant Based Food Report 2021 wurden über 2200 repräsentative Online-Interviews geführt. Gemäss der Studie ist die Zahl der Flexitarier seit 2016 um 15 Prozent gestiegen. Der Report zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden bereits pflanzenbasierte Ersatzprodukte konsumiert haben und liefert spannende Erkenntnis über die Hintergründe, Motive und das Kaufverhalten dieser Konsumentinnen und Konsumenten. Coop wird ihr Sortiment, das heute über 1000 vegane Produkte umfasst, weiter ausbauen.
Die repräsentative Studie beschäftigt sich – neben Flexitariern – mit Konsumentinnen und Konsumenten von rein pflanzlichen Ersatzprodukten. Die Hälfte der Studienteilnehmenden geben an, pflanzenbasierte Ersatzprodukte bereits probiert zu haben. Dazu zählen beispielsweise Hafermilch, Mandeljoghurt, Burger- und Thunfischalternativen oder Käseersatz. Pflanzenbasierte Burger machen bei Coop bereits einen Fünftel des gesamten Burger-Umsatzes aus und der Anteil des veganen Poulet-Geschnetzelten beträgt im Vergleich zum tierischen Original neun Prozent. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen: 41 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass sie in fünf Jahren häufiger pflanzliche Alternativen geniessen werden.
Die Substitarier
Der Report zeigt auf, dass Konsumentinnen und Konsumenten von pflanzenbasierten Ersatzprodukten keine strikten Veganer oder Vegetarier sind. Bei ihnen handelt es sich um einen neuen Genusstyp, die sogenannten Substitarier. Besonders häufig werden pflanzenbasierte Ersatzprodukte von jungen Frauen aus städtischen Gebieten der Deutschschweiz eingekauft sowie von Personen zwischen 50 und 60 Jahren. Die über 60-Jährigen greifen nur sehr selten zu den Ersatzprodukten, obwohl sich 64 Prozent dieser Altersgruppe flexitarisch ernähren. Sie ersetzen die tierischen Produkte also eher mit Gemüse oder anderen vegetarischen Lebensmitteln. Grundsätzlich kaufen Frauen bei Coop in allen pflanzenbasierten Sortimentskategorien mehr ein wie Männer. Bei den Konsumentinnen und Konsumenten von Käseersatzprodukten ist der Frauenanteil mit 70 Prozent besonders hoch, während der Männeranteil bei Fleischersatzprodukten am höchsten ist.
Top-10-Einkaufskantone in der Deutschschweiz
In Zürich wohnen besonders viele Substitarier. Im Vergleich dazu werden in den Bergkantonen Graubünden und Wallis sowie in Appenzell und der Westschweiz anteilsmässig am wenigsten Fleischersatzprodukte eingekauft. Bei den Milchalternativen sind die Appenzeller jedoch die Top-Kundinnen und Kunden – neben den Innerschweizern, Zürchern, Baslern und Tessinern. Genf und Lausanne gehören in Bezug auf Fleischersatzprodukte zu den Top-15-Gemeinden. Bei den Milch- und Joghurtalternativen sind Le Grand-Saconnex und Lugano unter den Top 15. (mc/pg)
Zum Plant Based Food Report 2021 von Coop
Dem ersten Plant Based Food Report der Schweiz liegen über 2 200 repräsentative Online-Interviews von Coop zugrunde. Die Coop-Marktforschung hat in Zusammenarbeit mit dem LINK von 29. Oktober bis 12. November 2020 die Umfrage durchgeführt. 2 247 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren wurden in der Deutsch- und Westschweiz sowie im Tessin befragt. Die Auswahl der Zielgruppe für die Rekrutierung erfolgte zufällig aus dem LINK Internet-Panel und ist repräsentativ.