Zürich – Die politischen Spannungen in verschiedenen Weltregionen erschweren die Geschäftstätigkeit von Schweizer Firmen. Dies zeigt eine Umfrage des Weltwirtschaftsforums in Partnerschaft mit Zurich. Zum ersten Mal geben Schweizer Manager und Managerinnen «zwischenstaatliche Konflikte» als eines der wichtigsten Risiken an.
Die Schweizer Wirtschaft ist stark globalisiert; viele Firmen verarbeiten ausländische Rohstoffe und Vorfabrikate und exportieren ihre Erzeugnisse danach wieder ins Ausland. Kommt es wie aktuell zwischen den USA und China, dem Iran und Saudi-Arabien sowie Grossbritannien und der EU zu Spannungen, sind viele Schweizer Unternehmen unmittelbar betroffen. Zum ersten Mal in den letzten Jahren sind diese Auseinandersetzungen derart stark geworden, dass die Chefinnen und Chefs von Schweizer Firmen «zwischenstaatliche Konflikte» als zweitwichtigstes Geschäftsrisiko angeben. Dies ergibt eine aktuelle Umfrage des Weltwirtschaftsforums in strategischer Partnerschaft mit der Versicherung Zurich und Marsh & McLennan Companies.
«Spannungen zwischen Staaten können dazu führen, dass die Zuliefererketten von Unternehmungen unterbrochen werden und so die Firmen die Produktion drosseln oder gar einstellen müssen», erklärt Jörg Bertogg, Leiter Firmenkunden bei Zurich Schweiz. Er rät Unternehmen, sich nicht in die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferer zu begeben und die Herkunftsorte und -regionen von Rohstoffen und Vorprodukten wenn möglich zu diversifizieren. Dies schütze nicht nur vor den Folgen von Konflikten, sondern auch vor Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Erdbeben.
Keine Firma ist zu klein für Cyberangriffe
Als wichtigstes Risiko geben die Managerinnen und Manager wie bereits 2018 «Cyberangriffe» an. «Nach breit angelegten Attacken wie WannaCry haben viele KMU-Verantwortliche verstanden, dass es keine Firma gibt, die zu klein ist, um angegriffen zu werden», erläutert Bertogg. «Viele Firmen haben sich vor wenigen Jahren noch in falscher Sicherheit gewogen und lange abgewartet, um in der IT-Sicherheit aufzurüsten und sich gegen die Folgen von Angriffen zu versichern.» Bertogg empfiehlt KMU, die IT-Struktur und Firewall stets auf dem neusten Stand zu halten, häufig Back-Ups zu erstellen, die Mitarbeitenden zu schulen und die IT-Systeme regelmässig in Form von Cyber-Assessments von Sicherheitsspezialisten prüfen zu lassen.
Nach «Cyberangriffen» und «zwischenstaatlichen Konflikten» geben Schweizer Firmen eine mögliche «Anlageblase», den «Diebstahl und Missbrauch von Daten» sowie eine «grosse ungewollte Migration» als wichtigste Risiken an.
Liste der wichtigsten Risiken für Schweizer Firmen:
- Cyberangriffe
- Zwischenstaatliche Konflikte
- Anlageblase
- Datendiebstahl und -missbrauch / Grosse ungewollte Migration
- Missbrauch von Technologie
- Versagen von Anpassungsstrategien an den Klimawandel / Versagen von finanziellen Institutionen und Mechanismen
- Zusammenbruch von Informations-Infrastrukturen
- Extreme Wetterereignisse
- Soziale Instabilität / Energiepreis-Schock
- Arbeitslosigkeit
(Zurich/mc/ps)