Präsenz in den USA ist für Schweizer Unternehmen laut Studie ein Vorteil
Zürich – Starke Handelsbeziehungen mit den USA bringen für Schweizer Unternehmen laut einer Studie viele Vorteile mit sich. So hätten die Unternehmen mit einer Präsenz in den Vereinigten Staaten im Zeitraum 2017 bis 2022 insgesamt ein stärkeres Umsatzwachstum und eine höhere Umsatzrendite erzielt als ihre auf den Heimmarkt ausgerichteten Branchenkollegen.
Bei US-exponierten Schweizer Unternehmen zeigen sich auch Vorteile in Bezug auf Faktoren wie finanzielle Gesundheit und Technologie, wie eine am Donnerstag publizierte Studie zeigt, die von der Swiss-American Chamber of Commerce in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Accenture erstellt wurde. Auch punkto Nachhaltigkeit und beim Talentmanagement schnitten diese Unternehmen besser ab.
Herausforderungen bei Lieferketten
Gemäss der Erhebung bringt eine US-Präsenz aber auch Nachteile mit sich. Insbesondere bei den Lieferketten sähen sich die Unternehmen aufgrund der geopolitischen Spannungen mit einer steigenden Komplexität konfrontiert, heisst es. So hätten Schweizer Unternehmen ohne US-Präsenz in den letzten drei Jahren die Zahl ihrer Zulieferer um 11 Prozent reduziert, während die Unternehmen, die in den USA tätig sind, diese Zahl um 16 Prozent erhöht hätten.
Weitere Herausforderungen in den USA seien zudem die steigenden Stundenlöhne. So sind die Löhne in den USA laut Studie seit 2019 um 16 Prozent gestiegen, gegenüber 9 Prozent in der Schweiz. Hinzu komme der nach wie vor vorherrschende Fachkräftemangel und eine hohe Fluktuationsrate beim Personal.
Wichtigster Handelspartner
Die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und den USA sind in den vergangenen Jahren trotz verschiedener Herausforderungen stetig gewachsen. «Für die Schweizer Wirtschaft sind die USA der wichtigste Handelspartner, und viele Schweizer Unternehmen erwirtschaften in den USA einen Grossteil ihres Umsatzes», lässt sich Martin Naville, CEO der Swiss-American Chamber of Commerce, zitieren. Der amerikanische Markt habe sich hauptsächlich als Zielland für strategische Güter etabliert, wobei Pharmazeutika rund 58 Prozent der Exporte ausmachten.
Die Schweizer Unternehmen, die eine Präsenz in den USA aufgebaut hätten, würden dort einen bedeutenden Beitrag zu Investitionen, Forschung und Entwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten, heisst es weiter. So war die Schweiz 2022 den Angaben zufolge mit 227 Milliarden US-Dollar der siebtgrösste ausländische Direktinvestor in den USA. (awp/mc/ps)