Flamatt / Zürich – Auch im Juli dürfte der eine oder andere Traum vom Eigenheim geplatzt sein. Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser sind erneut gestiegen, der Erwerb einer Liegenschaft wird für immer mehr Schweizer unerschwinglich. Etwas besser sieht es derzeit für Mieter aus, die je nach Region von tieferen Mietpreisen profitieren können.
Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern scheint derzeit jedoch keine Grenzen zu kennen. Darauf deutet zumindest der erneute Preisaufschlag von 1,5 Prozent im Juli hin. Über die vergangenen zwölf Monate sind die inserierten Preise für Einfamilienhäuser gar um 9,4 Prozent gestiegen und haben damit fast die Grenze zu zweistelligen Wachstumsraten erreicht, wie der Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Dieser wird von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhoben.
Ein typisches Haus mit 160 Quadratmetern Wohnfläche wird gemäss dem Index durchschnittlich zu rund 1,13 Millionen Franken zum Verkauf ausgeschrieben. Mit -0,6 Prozent leicht gesunken sind im Juli hingegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen. Über das vergangene Jahr weisen aber auch diese mit +6,8 Prozent ein stolzes Wachstum aus. «Wer Wohneigentum erwerben will, benötigt ein immer dickeres finanzielles Polster», wird Martin Waeber von Scout24 in dem Communiqué zitiert.
Grosse Mietunterschiede zwischen den Kantonen
Bei den Mieten hat sich im Juli dagegen laut ImmoScout24 eine leichte Abkühlung gezeigt. Im Landesmittel sind die in Inseraten ausgeschriebenen Mietpreise um 0,6 Prozent gesunken. Für ein typisches Mietobjekt mit 100 Quadratmetern Wohnfläche wurden per Ende Juli durchschnittlich 2’163 Franken pro Monat inklusive Nebenkosten verlangt.
Je nach Region entwickelten sich die Mietpreise unterschiedlich. Rückgänge gab es in der Zentralschweiz (-0,3%) und in der Genferseeregion (-0,3%). Dass die Mieten im Landesmittel stark gesunken sind, ist denn auch auf die Genferseeregion zurückzuführen: Sie weist ein grosses Marktvolumen bei gleichzeitig hohem Preisniveau auf und prägt damit jeweils den Gesamtverlauf. Mit höheren Mieten als im Vormonat mussten Umzügler gemäss ImmoScout24 im Tessin (+2,3%), in der Nordwestschweiz (+0,5%) und in der Ostschweiz (+0,3%) kalkulieren.
Das Konkurrenz-Immobilienportal Homegate stellt derweil keinen Preisrückgang der Mieten insgesamt fest. So steht der ebenfalls heute Dienstag in Zusammenarbeit mit der ZKB publizierte Mietpreis-Index für den Juli mit 115,4 Punkten unverändert gegenüber dem Vormonat da. Zwischen den einzelnen Kantonen bemerkt aber auch Homegate deutliche Unterschiede.
Insbesondere in den Kantonen Genf und Zug sind in die Angebotsmieten auf Homegate mit Rückgängen von 2,5 bzw. 3,5 Prozent deutlich günstiger geworden. Zuletzt seien die Mieten in Genf Ende 2019 auf einem solch tiefen Niveau gewesen. Am andere Ende der Skala finden sich die Bergkantone Obwalden und Graubünden mit einem Anstieg von je rund einem Prozent. Und die Stadt Zürich zeigt im Gegensatz zu Genf einen leichten Preisanstieg (+0,4%). (awp/mc/ps)