Preisanstiege für Eigenheime beschleunigen sich

Preisanstiege für Eigenheime beschleunigen sich
(Bild: © Eisenhans / AdobeStock)

Zürich – Die aktuelle Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung treibt die Menschen in sichere Häfen. Das spiegelt sich neben den steigenden Mieten auch in höheren Preisen für Wohneigentum wider.

Entsprechend hat auch der ImmoScout24-Kaufindex, der in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erstellt wird, zugelegt. So hätten Anbieter von Wohneigentum ihre Preisvorstellungen im März erhöht, heisst es am Dienstag im Bericht.

Konkret stiegen die Angebotspreise für Einfamilienhäuser gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent. Auch bei Eigentumswohnungen sei eine Zunahme zu beobachten. Mit 1,0 Prozent falle diese jedoch etwas moderater aus, so die Experten.

Hypozinsen und geopolitische Unsicherheit treiben Preise
Die zuletzt sogar teils rückläufigen Preise für Einfamilienhäuser hätten nun dank zwei wesentlicher Faktoren wieder angezogen. «Zum einen sind die Kosten für Hypotheken infolge der jüngsten Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wieder günstiger geworden», erklärt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Market Group. Zudem dürften die Zinsen wohl noch weiter sinken.

«Zum anderen wird Wohneigentum angesichts geopolitischer Spannungen, Handelskonflikte und genereller wirtschaftlicher Unsicherheit als eher krisenfeste und wertbeständige Investition wahrgenommen», erklärt Waeber weiter. Beides erhöhe das Interesse nach den eigenen vier Wänden und spiele damit den Verkäufern in die Karten.

Aus regionaler Sicht stiegen die Preise für Einfamilienhäuser besonders in der Zentralschweiz (+5,2%) kräftig an. Auch in der Ostschweiz und Zürich (je +2,2%) und in der Nordwestschweiz (+1,5%) zeigten die geforderten Preise nach oben. Einzig im Tessin (-1,3%) habe sich eine leichte Entspannung gezeigt.

Eigentumswohnungen wurden besonders in der Zentralschweiz (+2,0%) oder in der Genferseeregion (+1,6%) teurer, während die Preise in der Ostschweiz (-2,2%) zurück gingen.

Erstes Quartal mit Beschleunigung
Auch Raiffeisen Schweiz misst eine Beschleunigung der Preisanstiege, bezieht sich dabei aber auf das ganze erste Quartal. So seien die Preise für Einfamilienhäuser im ersten Jahresviertel 2025 um 2,2 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorquartal. Stockwerkeigentum habe sich um 0,7 Prozent verteuert, schreiben die Experten um Chefökonom Fredy Hasenmaile.

Im Vergleich zum Vorjahr, also dem ersten Quartal 2024, seien Einfamilienhäuser sogar um 5,0 Prozent und Eigentumswohnungen um 3,5 Prozent teurer geworden. «Die Preisanstiege für selbstgenutztes Wohneigentum haben sich zum Jahresbeginn spürbar beschleunigt», kommentiert Hasenmaile die Entwicklung.

Auch er sieht insbesondere die wieder tieferen Finanzierungskosten als einen der Haupttreiber für die Preisdynamik. Und «dank der guten Aussichten auf ein anhaltendes Tiefzinsumfeld dürfte sich die Preisdynamik am Schweizer Eigenheimmarkt – allen globalen Unsicherheiten zum Trotz – im Jahresverlauf weiter beschleunigen.»

Während für Einfamilienhäuser im Jahresvergleich besonders in der Süd- (+8,4%) und Ostschweiz (+8,0%) tiefer in die Tasche gegriffen werden musste, wurden Eigentumswohnungen besonders in der Innerschweiz (4,6%) teurer. Bei den Regionen zogen die Hauspreise in touristischen Gemeinden (+4,4%) stark an, auch bei Stockwerkeigentum (+3,9%). (awp/mc/ps)

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