Über der UBS ziehen sich erneut dunkle Wolken zusammen.
Zurich – Die UBS muss in Frankreich möglicherweise eine sehr hohe Busse bezahlen. Wie die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» in ihrer neuesten Ausgabe (3.10., online) mit Bezug auf juristische Dokumente schreibt, droht der grössten Schweizer Bank in Frankreich eine Busse von bis zu 5 Mrd EUR bzw. über 6 Mrd CHF im Falle einer Verurteilung wegen Geldwäscherei und Steuerbetrug.
Das vom 23. Juli datierte Dokument spreche u.a. von einer Anklage in «schweren Fällen von Geldwäscherei und Steuerbetrug», bereits im Jahr davor war ein Verfahren gegen die Bank wegen «unerlaubter Kundenakquise» eröffnet worden.
Vorwurf der mangelnden Kooperation
Gemäss dem Dokument werde der Bank auch mangelnde Kooperation vorgeworfen, heisst es im Artikel von Le Temps weiter. Besonders habe die Bank die Höhe der Kundengeldern, um die es geht, nicht offenlegen wollen.
UBS will sich weiter zur Wehr setzen
Die UBS hat bekanntlich eine von der französischen Justiz geforderte Kaution über 1,1 Mrd EUR letzten Montag hinterlegt, wehrt sich aber dagegen. Für die Bank hat sich mit dem heutigen Bericht der Zeitung denn auch nichts geändert. Sie schreibt in einer Stellungnahme: «Wie wir schon früher gesagt haben, sind die Grundlagen für jegliche Berechnung in diesem Fall völlig konstruiert und spekulativ. Sie basieren nicht auf Fakten.»
Und weiter: «Wir können nicht verhindern, dass vertrauliche Dokumente publik gemacht und willkürlich interpretiert werden.» Die gesamte Angelegenheit sei derzeit Gegenstand einer formellen Untersuchung, ein Prozess sei noch nicht eröffnet worden. Die Bank will sich denn auch weiterhin «mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln» zur Wehr setzen.
Aktie büsst weiter an Wert ein
Die UBS-Aktie leidet allerdings unter den heutigen News. So verliert das Papier der Grossbank um die Mittagszeit 1,7% auf 16,05 CHF, anfänglich war das Minus gar noch deutlich grösser (bisheriges Tagestief: 15,80 CHF). Die UBS-Aktie hat nach einem starken August zuletzt wieder an Wert eingebüsst und notiert auf dem gegenwärtigen Stand rund 5% unter dem Niveau von Ende 2013. (awp/mc/upd/pg)