Prinz Al-Waleed lernt die Niederlage kennen

Milliardär Prinz Al-Waleed Bin Talal: Was er anfasste, wurde oft zu Gold. (Bild: gaf)

Riad – Weil der saudiarabische Milliardär bei einem Telekom-Deal von Zain aus Kuwait einen Korb erhielt, stürzt die Aktie seiner Kingdom Holding ab, ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem die arabischen Märkte wegen der Revolten in Mittelost und Nordafrika ohnehin unter Druck stehen.

Es geht um ein Gebot des emiratischen Telekom-Giganten Etisalat für seinen Rivalen Zain in Kuwait. Sollten die Emirati Erfolg haben und 46% von Zain erwerben, müsste Zain seine Einheit Zain KSA in Saudiarabien veräussern.

Ein Königreich für einen Käufer
Der Grund: die Etisalat ist im Königreich mit ihrer Tocher Mobily verteten. Und so viel Mavcht will der saudische Telekom-Regulator de Etisalat aus dem Nachbarland VAE nicht einräumen. Denn: wird Etisalat Zain mehrheitlich übernehmen, hätte der Konzern mit einem Schlag in Saudiarabien zwei Ableger. Also schaltete sich Prinz Al-Waleed Bin Talal ein, millliardenschwerer Investor und Anteilseigner u.a. bei Mövenpick, Motorola und Eigentümer der Rotana-Mediengruppe. Der Prinz bot Zain KSA an, über seine Kingdom Holding ein Viertel der Anteile zu übernehmen. Doch die Kuwaiter stellten sich taub und gingen auf die Offerte nicht ein, wie am Sonntag bekannt wurde.

Bitter für den schwerreichen Prinzen, der Anfang der 1990er Jahre die amerikanische Citigroup (damals Citibank) vor dem Bankrott rettete: seit Anfang 2011 hatte sich die Aktie seiner Kingdom Holding nach einem Baisse-Jahr deutlich erholt, jetzt notiert sie nach der Zain-Schlappe an der Börse Riad wieder unter 10 Saudi-Riyal, auf dem Niveau von Mitte Januar.

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