Zug – Der Immobilienkonzern PSP Swiss Property hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022 operativ gut abgeschnitten. Doch machen sich die gestiegenen Zinsen bemerkbar. Die Aktionäre sollen dennoch in den Genuss einer höheren Dividende von 3,80 nach 3,75 Franken im Vorjahr kommen.
Der Vermietungsmarkt für moderne Büroflächen und attraktive Verkaufsflächen an zentralen Lagen habe sich auch 2022 erfreulich entwickelt, teilte PSP am Dienstag mit. Zudem seien im Gegensatz zum Vorjahr auch praktisch keine Corona-bedingten Mietzinserlasse mehr angefallen. Der Liegenschaftsertrag stieg um 2,1 Prozent auf 316,2 Millionen Franken.
Der durchschnittliche Leerstand im insgesamt 9,4 Milliarden Franken schweren Immobilienportfolio lag Ende Jahr bei 3,0 Prozent nach 3,8 Prozent Ende 2021. Dabei waren 0,3 Prozentpunkte auf laufende Sanierungsarbeiten zurückzuführen.
Der Gewinn ohne Liegenschaftserfolge stieg um 6,6 Prozent auf 235,7 Millionen Franken. Die Zunahme sei hauptsächlich auf höhere Mieteinnahmen, höhere Gewinne aus dem Verkauf von Entwicklungsprojekten und Stockwerkeigentum und mehr aktivierte Eigenleistungen zurückzuführen.
Der Reingewinn fiel mit 330,0 Millionen Franken indes um 44,5 Prozent tiefer aus. Geschuldet ist dies vor allem einer tieferen Portfolioaufwertung von noch 124,9 Millionen Franken (VJ: 464,9 Mio.).
Zinsen könnten Bewertungen belasten
Zwar sei der Immobilienmarkt Schweiz im Grundsatz stabil. Dies gelte auch für den Vermietungsmarkt und mit geringen Einschränkungen auch für den Transaktionsmarkt. Doch seien Akteure wegen der gestiegenen Zinsen sensitiver geworden. Denn wenn die Renditeerwartungen stiegen, könnten die Bewertungen sinken, schreibt PSP. Auf der anderen Seite dürften das Wirtschaftswachstum und die an die Inflation gekoppelten Mieteinnahmen eine stabilisierende Wirkung haben.
Die Nachfrage nach Büroflächen beurteilt PSP in den Wirtschaftszentren Zürich und Genf anhaltend hoch. Zudem nehme das Angebot tendenziell eher ab. Dies spricht für die überwiegend an Toplagen gelegenen Liegenschaften von PSP. Der Konzern will den Fokus weiterhin auf die Optimierung des bestehenden Portfolios legen. Akquisitionen würden nur sehr selektiv getätigt.
Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet PSP, insgesamt ein operativ gutes Ergebnis. Der Liegenschaftsertrag dürfte gegenüber 2022 leicht höher ausfallen und dies trotz temporären Mietzinsausfällen durch neue grössere Renovationsprojekte. Bei den laufenden Projekten sieht sich PSP nur moderat betroffen von der Baukostenteuerung. Zudem seien alle Projekte auf Kurs, was im laufenden Jahr erste Mieterträge erwarten lasse. Dagegen dürfte der Ertrag aus dem Verkauf von Entwicklungsprojekten und Stockwerkeigentum gegenüber 2022 sinken. Aufgrund des höheren Zinsniveaus dürft der Finanzaufwand gegenüber 2022 steigen.
Insgesamt stellt PSP für 2023 einen gegenüber dem Vorjahr niedrigeren EBITDA ohne Liegenschaftserfolge von 285 Millionen Franken (2022: 293,8 Mio.) in Aussicht. Beim Leerstand werde per Ende 2023 eine Quote von unter 4 Prozent (Ende 2022: 3,0%) angepeilt.
Die Bank Vontobel spricht von einem soliden Ergebnis und weist darauf hin, dass die EBITDA-Prognose keine Entwicklungsgewinne mehr enthalte. Damit hat PSP die Erwartungen der Analysten insgesamt übertroffen. (awp/mc/pg)