PW-Neuzulassungen: Zwiespältige CO2-Bilanz in der Schweiz

PW-Neuzulassungen: Zwiespältige CO2-Bilanz in der Schweiz

Freienbach – Wenn von CO2-Emissionen im Strassenverkehr die Rede ist, werden von Seiten der Politik sowie von Umweltverbänden fast ausnahmslos Vorwürfe an das ökologische Gewissen der Automobilindustrie und von Automobilisten laut. Gefordert oder zumindest verteidigt werden deshalb Lenkungsabgaben, eine Einschränkung des Fahrzeugangebotes sowie Strafzölle auf importierte Fahrzeuge. Wie die Auswertung aktueller Daten mit dem EurotaxMarketAnalyser zeigt, hat in den zurückliegenden acht Jahren allerdings kein anderes Land den CO2-Ausstoss von Neuwagen freiwillig derart stark reduziert, wie die Schweiz und Liechtenstein (2003-2011: -20,7%).

Dass der durchschnittliche CO2-Ausstoss (2011: 153g/km CO2) gleichwohl (noch) der Höchste in Europa ist, kann mit wirtschaftlichen und topographischen Sonderfaktoren erklärt werden. Die Reduktion des durchschnittlichen CO2-Ausstosses von neu immatrikulierten Personenwagen kann sich in der Schweiz sowie in Liechtenstein – auch bei kritischer Betrachtung – durchaus sehen lassen: In den zurückliegenden acht Jahren gingen die CO2-Emissionen um rund 21% respektive um 40g/km zurück. Kantonal präsentiert sich die Sachlage allerdings höchst unterschiedlich, was unter anderem auf Faktoren wie Kantonsgrösse, Siedlungsdichte, Grad der Urbanisierung, Bevölkerungsstruktur, verfügbares Einkommen etc. zurückgeführt werden kann.

Topographie und verfügbares Einkommen beeinflussen die CO2-Entwicklung
Die prozentuale Reduktion wie auch der Durchschnitt der CO2-Emissionen bei Neuwagen ist nicht nur – aber auch – in denjenigen Kantonen besonders gross, in denen das verfügbare Einkommen überdurchschnittlich hoch ist. Bezogen auf den CO2-Ausstoss sieht die Kantons-Rangliste deshalb etwas anders aus: Mit durchschnittlich 147g/km CO2 liegt Fribourg an der Spitze der «umweltfreundlichen» Kantone, dicht gefolgt von Basel-Stadt, Bern, Luzern, Waadt und dem Kanton Jura (je Ø 150g/km CO2). Das Schlusslicht teilen sich Zug (Ø 163g/km CO2) sowie Schwyz, Graubünden und Liechtenstein (je Ø 161g/km CO2). Die CO2-Emissionswerte in den Niedrigsteuer-Regionen sowie im topographisch anspruchsvollen und gleichzeitig grössten Kanton der Schweiz verfügen somit im Vergleich mit städtischen Regionen und Flächenkantonen nach wie vor über reichlich Optimierungspotential.

«Top of Europe» hinsichtlich CO2-Reduktion und -Durchschnittswert

Im europäischen Vergleich ist der aktuelle Status quo ähnlich ambivalent, wie bei der kantonalen Gegenüberstellung. Zum einen hat kein anderes Land die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neu immatrikulierten Personenwagen seit 2003 ähnlich stark reduziert wie die Schweiz. Zum anderen weist die Schweiz aufgrund ihrer wirtschaftlichen und topographischen Sonderstellung im Herzen Europas nach wie vor die höchsten durchschnittlichen CO2-Emissionen auf.

Hersteller mit alternativen Antriebstechnologien sind im Vorteil

Unabhängig davon, ob hierzulande die weitere Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen durch gesetzlichen Druck oder von ökologisch sensibilisierten Automobilisten vorangetrieben wird: Hersteller mit kleinmotorigen Modellen sowie solche mit alternativen Antriebstechnologien im Produktportfolio sind klar im Vorteil.

Trend zum Downsizing auch im Luxussegment
Grundsätzlich führen der Trend zum Downsizing sowie technischer Fortschritt zu teilweise markanten Rückgängen der CO2-Emissionen – auch im Luxussegment. Seit 2003 reduzierten beispielsweise Ferrari (-30,2%; -139g/km), Lamborghini (-29,1%; -136g/km), Porsche (-27,9%; -91g/km), Aston Martin (-25,4%; -108g/km) sowie Rolls-Royce (-8,8%; -34g/km) den CO2-Ausstoss ihrer Fahrzeuge. Obschon die daraus resultierenden Werte immer noch rund das Doppelte dessen betragen, was Neuwagen durchschnittlich an CO2 emittieren, fällt dies – ganzheitlich und nüchtern betrachtet – ökologisch kaum ins Gewicht, da die betreffenden Fahrzeuge grossmehrheitlich nur einige hundert bis wenige tausend Kilometer pro Jahr gefahren werden. (Eurotax/ots/mc/ps)

Über Eurotax
EurotaxGlass’s ist führender Anbieter von entscheidungsrelevanten Informationen, Analysen, Daten, Lösungen und Business Intelligence Dienstleistungen für die schweizerische und europäische Automobilwirtschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Freienbach SZ ist mit 650 Mitarbeitern in 30 Ländern tätig. Mehr über uns und unsere Marktleistungen erfahren Sie auch im Internet unter http://b2b.eurotaxglass.ch (Geschäftskundenbereich) sowie unter www.eurotaxglass.ch (Webpräsenz der Division Schweiz).

Über den EurotaxMarketAnalyser

Der EurotaxMarketAnalyser dient der individuellen Analyse relevanter Automobildaten. Ausgewertet werden können hersteller-, segment- und modellspezifische Kriterien, technische Fahrzeugdaten, CO2-Werte, Neupreise sowie geographische Merkmale. Zudem können auch kundenspezifische Daten hinterlegt und dargestellt werden. Der EurotaxMarketAnalyser kann als webbasierte Software-Lösung auf Abonnementsbasis genutzt werden.

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