PwC: Weniger CEO-Wechsel in Schweizer Chefetagen

PwC: Weniger CEO-Wechsel in Schweizer Chefetagen
(Foto: Pixabay)

Zürich – Die CEO-Volatilität ist mit 12,7 % in der Schweiz erheblich niedriger als im Vorjahr (17,6 %). Dies zeigt die «2016 CEO Success Study» von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Konzernchefs in der Schweiz bringen besonders viel internationale Arbeitserfahrung mit. Frauen bleiben in den Chefetagen eine Ausnahme. Weltweit steigen die CEO-Demissionen aus ethischen Gründen.

Strategy& untersucht in der neuen «2016 CEO Success Study» die Veränderungen an der Spitze der 2500 grössten börsenkotierten Unternehmen weltweit. Die Ergebnisse zeigen, dass ein insgesamt positives wirtschaftliches Umfeld zu mehr Kontinuität in den Chefetagen führt. Der Anteil Frauen bleibt auf Führungsebenen weiterhin gering.

Wieder mehr Kontinuität in den Chefetagen
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz lediglich 12,7 % aller CEO-Posten neu besetzt. 2015 lag die Wechselquote noch bei 17,6 %. «Die niedrige CEO-Fluktuation ist auf das insgesamt gute wirtschaftliche Umfeld sowie die generell positive Performance der Unternehmen zurückzuführen. Auch externe Unsicherheitsfaktoren wie ein turbulentes politisches Umfeld führen zu mehr firmeninterner Kontinuität», sagt Alex Koster, Geschäftsführer von Strategy& Schweiz.

Frauenanteil in den Chefetagen: immer noch gering
Unter den 2500 grössten börsenkotierten Unternehmen weltweit wurden 2016 zwölf Frauen zum CEO ernannt. Das sind 3,6 % der neu besetzten Positionen in der Führungsetage. Der Frauenanteil unter den in der DACH-Region 2016 neu angetretenen CEOs lag mit 3,0 % unter dem globalen Schnitt. «Der Aufstieg von Frauen wird durch traditionelle Rollenbilder, kulturelle Barrieren oder fehlende Vorbilder gebremst», kommentiert Alex Koster. Immerhin: Über die letzten fünf Jahre gemessen wurden im deutschsprachigen Raum mit 5,1 % mehr weibliche CEOs berufen als im globalen Vergleich (3,8 %).

Schweizer Unternehmen: internationale Erfahrung gefragt
Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verstärken den Trend zur langfristig geplanten und gut vorbereiteten Nachfolgeregelung mit internen Kandidaten. 2016 wurden global 82 % der neu besetzten CEO-Posten an interne Kandidaten vergeben. Die DACH-Region vergab 75 % der neu besetzten Chefsessel an interne Kandidaten, wobei der Wert in der Schweiz deutlich tiefer lag als in Deutschland.

Internationalität im Lebenslauf ist erwünscht: Schweizer Unternehmen setzen mit 62 % stark auf international erfahrene Chefs. In der DACH-Region verfügen 57 % der neu angetretenen CEOs über internationale Arbeitserfahrung, mehr als doppelt so viele als im globalen Schnitt (24 %).

Vermehrt moralische Fehltritte
Auf globaler Ebene zeigt die Studie einen Anstieg von CEO-Demissionen aufgrund ethischer Verfehlungen auf. Während im Zeitraum zwischen 2007 und 2011 3,9 % der CEOs ihren Posten wegen Fehltritten räumen mussten, waren es zwischen 2012 und 2016 bereits 5,3 %. «Das Umfeld hat sich geändert: Die Öffentlichkeit beobachtet Unternehmen viel kritischer. Das hat zu einer Verschärfung der Regularien geführt, die für CEOs gelten», erläutert Alex Koster. (PwC/mc)

Über die Studie
Strategy& (ehemals Booz & Company) untersuchte in der «2016 CEO Success Study» die 2500 weltweit grössten börsenkotierten Unternehmen. Für den deutschsprachigen Raum wurden ergänzend die 300 grössten Unternehmen in dieser Region analysiert. Es flossen sowohl die Performance der Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch die Art und Weise des Ausscheidens der CEOs ein.

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